Verteidigung:Russland will auf Nato-Raketenabwehr militärisch reagieren

Verteidigung
Nato-Generalsekretär Stoltenberg in Rumänien: "Die Nato-Raketenabwehr untergräbt oder schwächt Russlands nukleare Abschreckung in keiner Weise." Foto: Bogdan Cristel (Foto: dpa)

Moskau (dpa) - Russland will mit militärischen Mitteln auf die in Rumänien erfolgte Inbetriebnahme eines Teils der Nato-Raketenabwehr reagieren.

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Moskau (dpa) - Russland will mit militärischen Mitteln auf die in Rumänien erfolgte Inbetriebnahme eines Teils der Nato-Raketenabwehr reagieren.

"Dieses System ist zu 1000 Prozent gegen uns gerichtet. Wir werden unsere Verteidigung festigen, zum Beispiel durch Frühwarn- und Abwehrsysteme in der Arktis", sagte der Chef des Verteidigungsausschusses in der Duma, Admiral Wladimir Komojedow.

Sein Kollege Viktor Oserow vom Föderationsrat in Moskau betonte, Russland habe die Nato mehrfach vor dem Aufbau einer solchen Raketenabwehr gewarnt. Als Reaktion könnte Moskau nun Raketen des Typs Iskander in der Ostsee-Exklave Kaliningrad (dem früheren Nordteil Ostpreußens) stationieren, meinte er.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die geplante Raketenabwehr als Bedrohung für Russlands Sicherheit. "Die Frage, die Präsident Wladimir Putin mehrfach stellte, verliert ihre Aktualität nicht: Gegen wen richtet sich dieses System?"

Anfangs sei die Anlage als Schutz vor iranischen Raketen präsentiert worden, diese Gefahr sei derzeit jedoch gebannt. "Wir werden fraglos Maßnahmen zu unserer Sicherheit ergreifen", sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte bei der Einweihung der ersten Raketen-Abschussbasis im rumänischen Deveselu versichert, dass das System nicht gegen Russland gerichtet sei.

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