Verschleppte nonnen:Syrische Rebellen wollen Gefangenenaustausch

Islamistisch Extremisten haben in Syrien zwölf Ordensschwestern aus dem von Christen bewohnten Dorf Maalula entführt - nun fordern die Rebellen im Austausch die Freilassung von 1000 Gefangenen. Der Vatikan soll vermitteln.

Islamistische Rebellen haben in Syrien zwölf Nonnen verschleppt. Freilassen wollen die Extremisten sie nur im Austausch gegen 1000 weibliche Gefangene aus syrischen Gefängnissen.

Ein Sprecher der Rebellengruppe Ahrar-al-Kalamun-Brigaden sagte der arabischen Zeitung Al-Sharq Al-Awsat, den zwölf Nonnen gehe es gut. Wegen eines Gefangenenaustausches habe die Brigade den Vatikan als Vermittler eingeschaltet.

Auf der Webeite des Radio Vatikan hieß es, die Entführung habe in dem Dorf Maalula, aus dem die Nonnen stammen, viele Syrer verstört, nicht nur Christen. Die Ordensfrauen sollen sich nun in Jabrud nördlich von Damaskus aufhalten. Seit Beginn des Bürgerkrieges hat sich das Regime von Präsident Baschar al-Assad auf keinen Gefangenenaustausch eingelassen, der Syrer betraf.

Nach Informationen der Zeitung Al-Sharq Al-Awsat soll die ebenfalls an der Entführung beteiligte Al-Nusra-Front verlangt haben, dass die Regierungstruppen die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in von ihnen umzingelten Rebellenhochburgen im Umland von Damaskus erlauben. Die Al-Nusra-Front wird von westlichen Geheimdiensten als Terrororganisation eingestuft.

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