Wohl kein anderer Wahlverlierer hat es so gut wie Al Gore verstanden, nicht nur als Elder Statesman, sondern in einer ganz neuen Rolle berühmt und einflussreich zu werden.
Dabei war seine Niederlage eine der bittersten. Unter Bill Clinton noch Vize-Präsident, trat Gore 2000 selbst gegen George Bush Junior (Rep.) an. Er erhielt mehr Stimmen als Bush und verlor doch, weil der mehr Wahlmänner für sich gewinnen konnte; dabei ging es im entscheidenden Bundestaat Florida um wenige Tausend Stimmen. Am Ende entschied erst der Oberste Gerichtshof zu Gores Ungunsten.
Danach machte sich Gore, der schon in 1990ern Bücher zum Thema veröffentlicht hatte, als Umweltaktivist einen Namen. Sein Film "Eine unbequeme Wahrheit" (2006), in dem Gore vor dem Klimawandel warnt, gewann zwei Oscars (bester Dokumentarfilm, bester Titelsong). Für sein Engagement im Kampf gegen den Klimawandel wurde Gore gemeinsam mit dem Weltklimarat 2007 sogar mit dem Friedensnobelpreis geehrt.