Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat für seine Forderung nach einer weiteren Anhebung des Renteneintrittsalters Unterstützung von mehreren Wirtschaftsexperten erhalten. Der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Michael Heise, sagte der : "Wenn die Lebenserwartung weiter so steigt wie in den vergangenen 30 Jahren, werden langfristig Renteneintrittsalter auch über 67 notwendig. Sonst ist das System nicht bezahlbar."
Wer länger Rente beziehe, müsse auch länger einzahlen. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, sprach sich für eine Anhebung auf 70 Jahre aus. "Es ist längst klar, dass nur die Rente mit 70 langfristig Entlastung bringt. Nur, wenn sie bis 2030 eingeführt wird, sind größere Leistungskürzungen oder Beitragserhöhungen vermeidbar."
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, verwies auf Einschätzungen, nach denen eine noch spätere Rente notwendig werden könnte. "Nach Berechnung der UN müssten die Deutschen bis 77 arbeiten, wenn man das heutige Rentenniveau ohne Erhöhung der Beitragssätze und Steuern beibehalten wollte", sagte er dem Blatt. Diese Zahl sei natürlich absurd. "Sie zeigt aber, wie wenig wir die Lage im Griff haben und dass die 'Rente mit 67' nicht ausreicht."