Home Politik Landtagswahl in Rheinland-Pfalz Kurt Beck zieht sich endgültig aus der Politik zurück Mehr als 30 Jahre saß Kurt Beck für die SPD im Landtag von Rheinland-Pfalz, die meiste Zeit als Ministerpräsident. Nach seinem Rücktritt verabschieden ihn die Genossen nun endgültig aus der Politik. Sein politisches Leben
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Mehr als 30 Jahre saß Kurt Beck für die SPD im Landtag von Rheinland-Pfalz, die meiste Zeit als Ministerpräsident. Nach seinem Rücktritt verabschieden ihn die Genossen nun endgültig aus der Politik. Sein politisches Leben in Bildern.
Es ist Kurt Becks 64. Geburtstag, gleichzeitig ist es auch der Tag an dem er seine politische Karriere beendet. Bei der offiziellen Abschiedsfeier der SPD-Landtagsfraktion überreichte ihn seine Nachfolgerin Malu Dreyer und der Fraktionsvorsitzende Hendrik Hering einen Werkzeugkoffer.
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Jede politische Karriere braucht einen Förderer. Was Helmut Kohl für Angela Merkel war, war Rudolf Scharping für Kurt Beck. Er unterstützte ihn im rheinland-pfälzischen SPD-Landesverband: 1979 wurde er erstmals in den Landtag gewählt, 1994 folgte er Scharping als Ministerpräsident nach. Scharping wechselte damals in den Bundestag.
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Bei den Landtagswahlen 2001 konnte der gelernte Elektrotechniker für die SPD ein Ergebnis von 44,7 Prozent einfahren und führte die sozialliberale Koalition fort.
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Die Landtagswahl 2006 stellte einen der Höhepunkte in der politischen Karriere des Kurt Beck dar: Sie bescherte der SPD ein fulminantes Wahlergebnis von 45,6 Prozent und damit die absolute Mehrheit der Sitze. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Beck auf Bundesebene den anderen Genossen den Vortritt gelassen. Nun aber führte kein Weg mehr vorbei an ihm.
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Im April 2006 erklärte Matthias Platzeck aus gesundheitlichen Gründen überraschend seinen Rücktritt als SPD-Parteivorsitzender. Gestärkt durch das rheinland-pfälzische Wahlergebnis sollte Kurt Beck nun der Partei auf Bundesebene Stabilität bringen.
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Trotz einiger politischer Erfolge wurde Kurt Beck jedoch nie so richtig warm mit dem Berliner Politikbetrieb: Seine Stärken, wie Volksnähe und Bodenständigkeit kamen in der Bundeshauptstadt nicht so gut an. Er wurde als "provinziell verspottet" und musste sich den Vorwurf gefallen lassen, ihm fehle "Rhetorik".
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Für Verwirrung und Kritik sorgte die von ihm angestoßene "Unterschichtendebatte". Auslöser war die Begegnung zwischen Beck und dem arbeitslosen Henrico Frank. Der pöbelte den SPD-Politiker auf einem Weihnachtsmarkt an und machte ihn für das Schicksal der Hartz-IV-Empfänger verantwortlich. Becks Ratschlag: Frank solle sich waschen und rasieren, dann finde er schon einen Job. Kurz danach wurden die Umfragen für Beck immer schlechter: Die Bundesbürger wählten ihn zum unbeliebtesten Spitzenpolitiker. Henrico Frank hielt sich indes an Becks Rat und erhielt tatsächlich mehrere Jobangebote.
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Den größten Fehler beging Beck als er der SPD-Spitzenkandidatin in Hessen, Andrea Ypsilanti bei der Regierungsbildung mit der Linken gewähren ließ. Beck hatte damit die heftig kritisierte Öffnung seiner Partei gegenüber der Linke eingeleitet. Nach dem Scheitern der Regierungsbildung durch Ypsilanti hatte Becks Autorität innerhalb der Partei großen Schaden genommen. Ebenso wie das Ansehen der SPD bei den Bürgern. Die Partei sackte in Umfragen auf 20 Prozent und verlor Mitglieder.
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Auf einem Treffen der Parteispitze im September 2008 gab Beck dann bekannt, dass sein Parteivize Frank-Walter Steinmeier die Kanzlerkandidatur für die anstehenden Bundestagswahlen übernehmen solle. Zugleich verkündete er seinen Rücktritt vom Parteivorsitz. Es war das Ende seines Ausflugs nach Berlin: Der Pfälzer kehrte zurück in seine Heimat.
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Doch auch dort konnte sich Kurt Beck wegen der Pleite am Nürburgring nicht einfach zurücklehnen. Die umstrittene Privatfinanzierung des 330 Millionen Euro teuren Projektes scheiterte, weil Finanzminister Ingolf Deubel (links) auf dubiose Geschäftsleute hereingefallen war.
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Trotz der Affäre trat Beck im März 2011 wieder als Spitzenkandidat der SPD zur Landtagswahl an. Seine Partei schaffte 35,7 Prozent und lag damit nur noch knapp vor der CDU mit Julia Klöckner als Spitzenkandidatin. Von nun an musste König Kurt seine Macht mit den Grünen teilen.
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Trotzdem erklärte er Ende September 2012 seinen Rücktritt als Ministerpräsident - aus gesundheitlichen Gründen. Er habe "erhebliche Probleme" mit der Bauchspeicheldrüse, die "recht ernst" zu nehmen seien, so begründete Beck seinen Rückzug. Als Nachfolgerin nominierte Beck die 51-jährige Sozialministerin Malu Dreyer. Innenminister Roger Lewentz übernahm den SPD-Landesvorsitz. Doch auch Kurt Beck hat eine Zukunft: Er wird Vorsitzender der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.
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