Süddeutsche Zeitung

Venezuelas Staatschef:Komplikationen bei Chávez nach Krebs-OP

Lesezeit: 1 min

Neue Komplikationen nach der Krebsoperation: Der Gesundheitszustand von Venezuelas Präsident Chávez hat sich erneut verschlechtert. Nun soll Chavez mit einem Verfahren behandelt werden, das "nicht ohne Risiken" sei.

Der Gesundheitszustand des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez hat sich erneut verschlechtert. Nach seiner Krebsoperation in Kuba gebe es neue Komplikationen, Chávez' sei bei schwacher Gesundheit, erklärte Vize-Präsident Nicolás Maduro in einer Fernsehansprache.

Die Komplikationen würden mit einem Verfahren behandelt, das "nicht ohne Risiken" sei. Der 58-jährige Chávez war am 11. Dezember zum vierten Mal operiert worden. In der Folge entwickelten sich Blutungen und eine Atemwegsinfektion. Die neuen Komplikationen stünden mit dieser Entzündung in Verbindung, sagte Maduro.

Er war am Samstag unerwartet nach Havanna aufgebrochen, um Chávez zu besuchen. Vor seinem Abflug hatte der Vizepräsident erklärt, dass Energieminister Héctor Navarro die Regierungsgeschäfte in der Zwischenzeit führen werde. "Vor ein paar Minuten waren wir mit dem Präsidenten zusammen", sagte Maduro in seiner TV-Ansprache. Neben ihm saßen Chávez' älteste Tochter Rosa, sein Schwiegersohn Jorge Arreaza sowie Generalstaatsanwältin Cilia Flores.

Neujahrsfeiern in Caracas abgesagt

Chávez sei von selbst auf seine Komplikationen zu sprechen gekommen und habe angeordnet, das venezolanische Volk über seinen derzeitigen Gesundheitszustand zu informieren. Der Präsident werde noch "für die kommenden Stunden" in Havanna bleiben. Wie lange sein Aufenthalt in Kuba genau dauern wird, verriet Maduro allerdings nicht.

Noch am vergangenen Montag hatte Maduro erklärt, dass Chávez wieder laufen könne und Reha-Übungen mache. Seit seiner letzten Operation hat sich der venezolanische Staatschef aber nicht in der Öffentlichkeit gezeigt. Ein Regierungssprecher in Caracas sagte, die Neujahresfeiern in der Hauptstadt seien abgesagt worden. Die Bürger sollten für Chávez beten.

Der Präsident hat kaum Einzelheiten zu seinem Leiden bekanntgegeben, das zuerst im Juni 2011 diagnostiziert wurde. Es gibt Zweifel, ob er weiter an der Spitze des Landes stehen kann. Eigentlich sollte er am 10. Januar für eine dritte sechsjährige Amtszeit vereidigt werden. Sollte Chávez den Termin nicht wahrnehmen, könnte die Opposition Neuwahlen fordern. Sie rechnet sich gegen Maduro größere Chancen als gegen Chávez aus, weil der Vize weniger bekannt ist.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1562064
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/dpa/dapd/Reuters/kjan
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.