Inmitten eines erbitterten Machtkampfs zwischen der sozialistischen Regierung und der Opposition tritt Venezuela aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) aus. "Venezuela zieht sich aus der OAS zurück für seine Würde, Unabhängigkeit, Souveränität, für den Frieden und die Zukunft des Vaterlandes", schrieb Außenministerin Delcy Rodríguez am Mittwoch auf Twitter.
Der Rückzug erfolgte nach ihren Angaben auf Anweisung von Präsident Nicolás Maduro. Hintergrund ist die wiederholte Kritik der Organisation an Venezuelas sozialistischer Regierung angesichts der schweren politischen Krise im Land.
OAS-Generalsekretär Luis Almagro hatte die venezolanische Regierung zuletzt immer wieder heftig kritisiert und Neuwahlen in dem südamerikanischen Land gefordert. "Niemals werden wir zulassen, dass kriecherische Lohnsklaven Venezuela beleidigen", schrieb Rodríguez.
Venezuela:Wut und Aufruhr in Caracas
Polizei und Gegner von Präsident Maduro haben sich in Venezuelas Hauptstadt Caracas heftige Straßenschlachten geliefert. Die Bilanz: 17 Verletzte.
Die Lage in Venezuela ist seit Wochen äußerst angespannt. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Oppositionellen, Regierungsanhängern und Sicherheitskräften kamen seit Anfang April in Venezuela 32 Menschen ums Leben. Gegner von Präsident Nicolás Maduro kämpfen für vorgezogenen Parlamentswahlen und für eine Volksabstimmung über eine Absetzung des Staatschefs, dem sie Verfassungsbruch und einen autoritären Führungsstil vorwerfen.
Konservative und rechtsgerichtete Regierungsgegner machen Maduro für die schwere Wirtschaftskrise in dem ölreichen Land verantwortlich. Präsident Maduro hingegen wittert eine Verschwörung von konservativen Kreisen und dem Ausland gegen seine sozialistische Regierung.