Venezuela:Staatschef Maduro wirft USA "Öl-Krieg" vor

Nicolás Maduro bei einem Treffen mit venezolanischen Ministern kurz vor Weihnachten. (Foto: REUTERS)
  • 96 Prozent seiner Staatseinnahmen erwirtschaftet Venezuela mit dem Verkauf von Öl. Im zweiten Halbjahr brach der Exportpreis um etwa die Hälfte ein.
  • Die sinkenden Preise auf dem Weltmarkt machen dem wirtschaftlich ohnehin schwachen Land zusätzlich zu schaffen.
  • Präsident Nicolás Maduro macht die USA für die Misere verantwortlich. Die Amerikaner führten einen "Öl-Krieg", um Russland und Venezuela zu zerstören.

"Dieser Krieg hat ein Ziel: Russland zu zerstören"

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat den USA vorgeworfen, durch eine Senkung des Öl-Preises sein Land und Russland in den Ruin treiben zu wollen. "Sind Sie sich bewusst, dass ein Öl-Krieg tobt?" sagte Maduro am Montag (Ortszeit) in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor Geschäftsleuten.

"Dieser Krieg hat ein Ziel: Russland zu zerstören." Zudem sei er auch gegen Venezuela gerichtet "um unsere Revolution zu zerstören und einen Zusammenbruch der Wirtschaft herbeizuführen". Die US-Regierung überflute den Markt mit billigem Schieferöl. Maduro zufolge ging der Exportpreis für venezolanisches Öl im zweiten Halbjahr 2014 um die Hälfte auf 48 Dollar je Barrel (etwa 160 Liter) zurück.

Venezuela muss bald Staatsanleihen in Milliardenhöhe zurückzahlen

Etwa 96 Prozent der Staatseinnahmen des Opec-Mitglieds stammen aus dem Öl-Export. Venezuelas Wirtschaft schwächelte dabei bereits vor dem jüngsten weltweiten Rückgang der Marktpreise. Nun droht dem südamerikanischen Land nach Einschätzung von Analysten in wenigen Monaten der Bankrott. Im März muss Venezuela Staatsanleihen im Wert von etwa einer Milliarde US-Dollar zurückzahlen. Insgesamt werden 2015 mehr als 30 Milliarden Dollar an Zahlungen fällig.

Am Montag waren die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit Mai 2009 gefallen. Der Marktpreis pro Fass aus Venezuela liegt dabei wegen eines höheren Anteils an Schweröl unter dem Preis für Richtsorten wie Brent.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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