Süddeutsche Zeitung

Venezuela:Maduro protestiert bei den UN

Nach den neuen US-Sanktionen gegen das südamerikanische Land hat die UN-Mission Venezuelas die Vereinten Nationen um Hilfe gebeten. Die USA verhielten sich nicht wie eine Weltmacht, heißt es in einem Brief.

Von Benedikt Peters, München

Angesichts des US-Handelsverbots gegen seine Regierung hat sich Venezuelas autoritärer Staatschef Nicolás Maduro an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewandt. Per Brief rief er den Rat dazu auf, er solle "eine Weltmacht stoppen, die sich wie ein Banditenstaat verhält". Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump ein Handelsverbot gegen die venezolanische Regierung verfügt, es untersagt US-Bürgern und -firmen, mit ihr Geschäfte zu machen. Zudem wurde das in den USA befindliche Vermögen der venezolanischen Regierung eingefroren. Trumps Sicherheitsberater John Bolton warnte auch ausländische Firmen und Personen davor, mit der Maduro-Regierung Handel zu treiben. "Sie sollten ihre wirtschaftlichen Interessen in den USA nicht dadurch gefährden, dass sie ein korruptes und im Sterben liegendes Regime unterstützen", sagte Bolton auf einer Konferenz in Lima. Dort traf Bolton auf Vertreter von 59 Staaten, die Maduros Herausforderer Juan Guaidó unterstützen. Dieser hatte sich im Januar zum legitimen Präsidenten ausgerufen, auch Deutschland hatte ihn anerkannt. Auf der Konferenz in Lima waren auch Repräsentanten der Europäischen Union zugegen. Brüssel setzt sich eigenem Bekunden zufolge für den Dialog zwischen dem Maduro-Regime und der Opposition ein. Eine zu diesem Zweck eingerichtete "Kontaktgruppe" kam aber bisher nicht voran. Derzeit laufen Gespräche zwischen beiden Lagern auf Barbados, diese zeigten aber bisher ebenfalls kaum Fortschritte. Während der Oppositionelle Guaidó das Handelsverbot begrüßte, bezeichnete es die Maduro-Regierung als "schwere Aggression", die auf ein "Scheitern des politischen Dialogs" abziele.

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Quelle:
SZ vom 08.08.2019
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