Der selbst ernannte venezolanische Interimspräsident Juan Guaidó ist nach etwa eineinhalb Wochen nach Venezuela zurückgekehrt. Am Montag traf er am Flughafen Maiquetía nahe der Hauptstadt Caracas ein, wie im venezolanischen Fernsehen (VPI) zu sehen war.
Er will in seiner Heimat neue Proteste anführen. Dort droht ihm allerdings die Festnahme. Sollte die Führung in Caracas es wagen ihn festzunehmen, werde dies ihr letzter Fehler sein, schrieb der selbsternannte Interimsstaatschef am Sonntag auf Twitter. Für diesen Fall habe er Vorsorge getroffen, ergänzte er, ohne Details zu nennen.
Guaidó hatte in den vergangenen Tagen in Kolumbien, Brasilien, Argentinien, Paraguay und Ecuador um Unterstützung im Machtkampf mit Präsident Nicolás Maduro sowie um humanitäre Hilfe für sein krisengeschütteltes Land geworben.
Die USA drohten Maduro mit nicht näher genannten Konsequenzen, sollte Guaidó festgenommen werden. Wenn Maduro das täte, würde er damit nur seinen Abgang beschleunigen, sagte US-Sicherheitsberater John Bolton am Sonntag. Die USA haben wie die EU und einige lateinamerikanische Staaten Guaidó anerkannt und wiederholt erklärt, sie hielten sich alle Optionen für ein Eingreifen in Venezuela offen. Eine militärische Intervention gilt allerdings als unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte versucht werden, den Druck auf die Führung um Maduro durch weitere Sanktionen und diplomatische Bemühungen zu erhöhen.
Das ölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Aus Mangel an Devisen kann Venezuela kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs für die Not leidende Bevölkerung einführen. Viele Menschen hungern, über drei Millionen Venezolaner haben ihre Heimat bereits verlassen.