Venezuela hat am Montag seine Botschaft in Norwegen geschlossen. Die Schließung erfolgt ein paar Tage nachdem das norwegische Nobelpreiskomitee in Oslo bekannt gegeben hatte, dass Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrt wird. In der Erklärung des venezolanischen Außenministeriums wird Machado nicht erwähnt, dort ist lediglich von einer internen „Umstrukturierung“ von diplomatischen Vertretungen die Rede. Venezuela wird auch seine Botschaft in Australien schließen, entsprechend den „geopolitischen Prinzipien“ des Landes von „Frieden und Integration“, wie es heißt.
Zusätzlich zu den Schließungen in Norwegen und Australien kündigte Venezuela in einem Instagram-Post auch die Eröffnung von Vertretungen in Simbabwe und Burkina Faso an, um „die Beziehungen zum Globalen Süden zu stärken“.
Das Nobelpreiskomitee hatte Machado in der vergangenen Woche für „ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie“ mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Nach dieser Entscheidung hatte Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro die Preisträgerin indirekt als Hexe bezeichnet. „90 Prozent der gesamten Bevölkerung lehnen die dämonische Hexe ‚La Sayona‘ ab“, sagte er. „La Sayona“ ist eine Anspielung auf eine Geistergestalt aus einer bekannten venezolanischen Legende.
Machado gilt als entschiedene Widersacherin des Präsidenten, der seinen politischen Ziehvater Hugo Chávez nach dessen Tod 2013 an der Staatsspitze abgelöst hatte. Sie bemühte sich 2023 um die Präsidentschaftskandidatur, wurde jedoch wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten von der Wahl im darauffolgenden Jahr ausgeschlossen. Kritiker werfen Maduro systematische Wahlmanipulation vor.
Machado gilt jedoch auch als eine polarisierende Person. In der Vergangenheit soll sie sich auch gegen Sozialprogramme der Regierung Chávez gerichtet haben. Machado steht in der Wirtschaftspolitik für einen radikal marktwirtschaftlichen Kurs.

