Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.
Wichtige Updates
Region Kursk laut Kreml komplett zurückerobert
Bericht: Ukraine möchte Trump eigenen Friedensplan vorlegen und ist zu Kompromissen bereit
Trump: Einigkeit bei Kernpunkten im Friedensvertrag
Russischer General durch Autobombe getötet
Trump-Vertrauter Witkoff spricht erneut mit Putin
Christoph Heinlein

Trump und Selenskij treffen sich in Rom
US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodimir Selenskij sind am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom zu einem Gespräch zusammengekommen. Das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als „sehr produktiv“, weitere Details wolle man später bekanntgeben. Ein Sprecher Selenskijs teilte mit, dass die beiden noch ein weiteres Treffen am Samstag vereinbart haben.
Von Selenskijs Büro veröffentlichte Fotos zeigen die beiden Präsidenten in einer marmornen Halle einander gegenübersitzend während ihres 15-minütigen Gesprächs. Dabei waren den Angaben nach keine Berater anwesend. In weiteren Bildern vom ukrainischen Präsidentenbüro haben sich der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron dazugesellt. Die vier Staatschefs schienen demnach in ein Gespräch vertieft zu sein.
Es war das erste Zusammentreffen zwischen Trump und Selenskij seit dem 28. Februar, als ein Streit über die Politik gegenüber Russland zwischen Selenskij sowie Trump und US-Vizepräsident J. D. Vance zum Eklat führte. Der Besuch des ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus in Washington D.C. war damals vorzeitig abgebrochen worden.
In Rom wollte Selenskij dem US-Präsidenten Berichten zufolge einen Gegenvorschlag zu den US-Friedensplänen übergeben. Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei Selenskij Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskij bisher kategorisch abgelehnt.
Von Selenskijs Büro veröffentlichte Fotos zeigen die beiden Präsidenten in einer marmornen Halle einander gegenübersitzend während ihres 15-minütigen Gesprächs. Dabei waren den Angaben nach keine Berater anwesend. In weiteren Bildern vom ukrainischen Präsidentenbüro haben sich der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron dazugesellt. Die vier Staatschefs schienen demnach in ein Gespräch vertieft zu sein.
Es war das erste Zusammentreffen zwischen Trump und Selenskij seit dem 28. Februar, als ein Streit über die Politik gegenüber Russland zwischen Selenskij sowie Trump und US-Vizepräsident J. D. Vance zum Eklat führte. Der Besuch des ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus in Washington D.C. war damals vorzeitig abgebrochen worden.
In Rom wollte Selenskij dem US-Präsidenten Berichten zufolge einen Gegenvorschlag zu den US-Friedensplänen übergeben. Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei Selenskij Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskij bisher kategorisch abgelehnt.
Gespräch zu viert: US-Präsident Trump (2.v.r.) und der ukrainische Staatschef Selenskij mit dem französischen Präsidenten Macron und Großbritanniens Premier Starmer (im Uhrzeigersinn) im Petersdom. Uncredited/Ukrainian Presidentia
Christoph Heinlein

Region Kursk laut Kreml komplett zurückerobert
Nach Angaben des Kreml ist die russische Region Kursk vollständig frei von ukrainischen Streitkräften. Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Präsident Wladimir Putin über eine Beendigung der Operation informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Die ukrainischen Truppen waren dort Anfang August einmarschiert und hatten zwischenzeitlich Dutzende Ortschaften eingenommen. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gibt es noch nicht. Allerdings standen die Truppen Kiews dort seit Monaten unter massivem Druck.
„Die Zerschlagung der bewaffneten Formationen der ukrainischen Streitkräfte, die in die Region Kursk eingedrungen sind, ist abgeschlossen“, sagte Gerassimow. „Die Pläne des Kiewer Regimes, einen sogenannten strategischen Brückenkopf zu schaffen und unsere Offensive im Donbass zu stören, sind gescheitert.“
Russland hatte die Rückeroberung der Region Kursk stets als Bedingung genannt, um mit der Ukraine in Verhandlungen für einen Frieden zu treten. Für Kremlchef Putin war die Invasion der ukrainischen Truppen eine Bloßstellung, weil sie auch die Verletzlichkeit der russischen Staatsgrenze zeigte.
Im vergangenen Sommer hatten die ukrainischen Truppen rasch etwa 1300 Quadratkilometer russisches Territorium unter Kontrolle gebracht. Der schnelle Vorstoß hatte 2024 die Stimmung in der Ukraine gehoben. Doch die Kiewer Hoffnung erfüllte sich nicht, in Friedensverhandlungen besetztes Gebiet eintauschen zu können. Unabhängigen ukrainischen Militärexperten zufolge erlitten beide Seiten ähnlich hohe Verluste, was für die Ukrainer schwerer wiegt als für die Russen. Die eingesetzten Truppen fehlten der Ukraine 2024 zur Abwehr der russischen Offensive im Osten bei Pokrowsk.
„Die Zerschlagung der bewaffneten Formationen der ukrainischen Streitkräfte, die in die Region Kursk eingedrungen sind, ist abgeschlossen“, sagte Gerassimow. „Die Pläne des Kiewer Regimes, einen sogenannten strategischen Brückenkopf zu schaffen und unsere Offensive im Donbass zu stören, sind gescheitert.“
Russland hatte die Rückeroberung der Region Kursk stets als Bedingung genannt, um mit der Ukraine in Verhandlungen für einen Frieden zu treten. Für Kremlchef Putin war die Invasion der ukrainischen Truppen eine Bloßstellung, weil sie auch die Verletzlichkeit der russischen Staatsgrenze zeigte.
Im vergangenen Sommer hatten die ukrainischen Truppen rasch etwa 1300 Quadratkilometer russisches Territorium unter Kontrolle gebracht. Der schnelle Vorstoß hatte 2024 die Stimmung in der Ukraine gehoben. Doch die Kiewer Hoffnung erfüllte sich nicht, in Friedensverhandlungen besetztes Gebiet eintauschen zu können. Unabhängigen ukrainischen Militärexperten zufolge erlitten beide Seiten ähnlich hohe Verluste, was für die Ukrainer schwerer wiegt als für die Russen. Die eingesetzten Truppen fehlten der Ukraine 2024 zur Abwehr der russischen Offensive im Osten bei Pokrowsk.
Juri Auel
Claudia Roth warnt vor russischem „Propaganda-Feuerwerk"
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hält die Ausladung von russischen Vertretern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes für notwendig. Die Grünen-Politikerin unterstützt die Entscheidung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, dass der russische Botschafter Sergej Netschajew und andere Vertreter den Gedenkveranstaltungen fernbleiben sollen. Der Grund sei, „dass in diesem Jahr für die Feiern zu 80 Jahren Kriegsende, die in Moskau am 9. Mai begangen werden, ein unerträgliches Propagandafeuerwerk des Kreml zu erwarten ist“, sagte eine Sprecherin von Roth der Deutschen Presse-Agentur. Der Kreml werde versuchen, „den verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in geschichtsverfälschender Weise zu rechtfertigen“.
Juri Auel
Drohne trifft Wohnhaus in Ukraine - Kind unter Verletzten
Ein neunstöckiges Wohnhaus in der Stadt Kamjanske in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk ist bei einem Drohnenangriff getroffen worden - drei Menschen sind dabei nach ersten Erkenntnissen verletzt worden. Unter den Verletzten befinde sich ein Kind, teilte der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, in der Nacht zum Samstag auf Telegram mit. «Wohnungen brennen», schrieb Lyssak weiter.
Zuvor hatte es am Freitagabend nach seinen Angaben auch einen Angriff auf die Stadt Nikopol gegeben, die sich in der Nähe der Frontlinie befindet. Ein 46-jähriger Mann starb demnach an Verletzungen. Luftalarm gab es am Abend und in der Nacht in mehreren Regionen des Landes, darunter in der Oblast Kiew.
Juri Auel
Bericht: Ukraine möchte Trump eigenen Friedensplan vorlegen und ist zu Kompromissen bereit
Vertreter der Ukraine haben offenbar einen Gegenentwurf zum von den USA vorgelegten Friedensplan erarbeitet, in dem sie von bisherigen Kernforderungen zurückweichen. Das berichtet die New York Times, der nach eigener Aussage der Plan vorliegt.
Der Plan sehe vor, dass es keine Größenbeschränkung des ukrainischen Militärs geben soll. Ein von den USA unterstütztes „europäisches Sicherheitskontingent“ soll auf ukrainischem Territorium stationiert werden und für Sicherheit sorgen. Zudem soll eingefrorenes russisches Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden.
Der Plan sehe vor, dass es keine Größenbeschränkung des ukrainischen Militärs geben soll. Ein von den USA unterstütztes „europäisches Sicherheitskontingent“ soll auf ukrainischem Territorium stationiert werden und für Sicherheit sorgen. Zudem soll eingefrorenes russisches Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden.
Diese drei Forderungen dürften auf Widerstand in Moskau stoßen, schreibt die New York Times – und zählt danach die Maßnahmen auf, bei denen sich Kiew im Gegenzug kompromissbereit zeigt. „So wird beispielsweise nicht erwähnt, dass die Ukraine alle von Russland besetzten Gebiete vollständig zurückerhält, und es wird auch nicht darauf bestanden, dass die Ukraine der Nato beitritt – zwei Themen, von denen Präsident Wolodimir Selenskij seit Langem sagt, dass sie nicht zur Debatte stehen“, heißt es in dem Bericht weiter.
Im Kern gern geht es der Ukraine also offenbar darum, Land gegen Sicherheitsgarantien und Verteidigungsmöglichkeiten einzutauschen. Dem Bericht nach haben Vertreter der US-Regierung der Ukraine in Gesprächen zugesichert, sich für diesen Tausch starkzumachen. Sie könnten jedoch nicht garantieren, dass Russland den Deal tatsächlich eingehe.
US-Präsident Donald Trump ist diesen Samstag zur Beerdigung von Papst Franziskus nach Rom gereist. Präsident Selenskij will offenbar versuchen, ebenfalls dort zu sein und ihm den Plan persönlich zu präsentieren. Dem Times-Bericht zufolge war es zunächst jedoch wegen der zuletzt heftigen russischen Angriffe auf sein Land nicht sicher, ob der ukrainische Präsident tatsächlich nach Rom reisen wird.