Süddeutsche Zeitung

"USS Carl Vinson":Nordkorea droht den USA nach Flugzeugträger-Verlegung

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Nach der Verlegung einer US-Flugzeugträgergruppe in den Westpazifik hat Nordkorea mit einem harten Gegenschlag gedroht, falls dem weitere militärische Schritte folgen sollten.

Die Schiffe, zu denen mehrere Kreuzer und Zerstörer zählen, seien ein Beweis dafür, dass die USA Invasionspläne gegen die Volksrepublik hegten, die nun eine ernste Phase erreichten, erklärte das Außenministerium in Pjöngjang. Das Regime werde die "härtesten Gegenmaßnahmen gegen die Provokateure treffen, um uns mit starker Waffenmacht zu verteidigen". Sollten die USA "für eine militärische Aktion optieren", sei das Regime zu jeder Art von Antwort bereit - man werde sie für die katastrophalen Folgen ihrer Maßnahmen zur Verantwortung ziehen.

Nordkorea verstößt mit seinem Nuklearprogramm regelmäßig gegen UN-Resolutionen. Die Vereinigten Staaten hatten als Reaktion auf mehrere nordkoreanische Atom- und Raketentests einen Marineverband um den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" in den Westpazifik verlegt, der im Januar bereits an Manövern mit der japanischen und südkoreanischen Marine beteiligt gewesen war.

US-Außenminister Rex Tillerson hatte die Machtdemonstration noch unterstrichen, indem er gegenüber dem Fernsehsender ABC erklärte, der Raketenbeschuss syrischer Regierungstruppen nach einem mutmaßlichen Chemiewaffen-Angriff sei als Warnung an alle Nationen zu verstehen, die sich nicht an internationale Vorgaben hielten.

Am Dienstag wollte das nordkoreanische Parlament zu einer seiner seltenen Sitzungen zusammentreten. Angaben zur Tagesordnung wurden nicht gemacht. Der Volkskongress tagt nur einmal oder zwei Mal im Jahr und trifft dann unter Führung von Diktator Kim Jong-un politische und wirtschaftliche Grundsatzentscheidungen. Zuletzt hatte er im Juni vergangenen Jahres das Parlament auf sein neues Amt als Vorsitzender einer neuen obersten Regierungskommission eingeschworen. Südkorea rechnet aus diesem Anlass in den kommenden Tagen nach den Worten des amtierenden Präsidenten Hwang Kyo Ahn mit "weiteren Provokationen" des Nordens.

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