Bei ihrer Forderung nach einem schärferen Waffenrecht in den USA erhalten die oppositionellen Demokraten Unterstützung aus der Wirtschaft: 145 Konzernchefs riefen den US-Senat in einem von der New York Times veröffentlichten Brief dazu auf, einen vom Repräsentantenhaus bereits im Februar beschlossenen Gesetzesentwurf zu verabschieden. Damit sollen Privatverkäufe von Waffen, bei denen es keine Hintergrundprüfung des Käufers gibt, prinzipiell verboten werden.
Nichts gegen die Waffengewaltkrise in den USA zu unternehmen, sei "schlicht inakzeptabel", heißt es in dem Schreiben, das unter anderem von den Chefs einiger der bekanntesten US-Unternehmen unterstützt wurde. So gehören zu den Unterzeichnern unter anderem die Geschäftsführer von Airbnb, Uber, dem Kurznachrichtendienst Twitter oder dem Jeanshersteller Levi Strauss.
Massaker in El Paso und Dayton:Amnesty warnt Reisende vor Schusswaffengewalt in den USA
In den USA seien Waffen "omnipräsent", es gebe es keine Garantie, nicht erschossen zu werden, teilt die Menschenrechtsorganisation mit. Deutlich nüchterner klingt die Warnung auf der Seite des Auswärtigen Amts.
"Waffengewalt in Amerika ist nicht unausweichlich; sie ist vermeidbar", heißt es weiter. "Es gibt Schritte, die der Kongress unternehmen kann und muss, um Waffengewalt zu verhindern und zu reduzieren." Es sei nicht hinnehmbar, in dieser Krise untätig zu bleiben. Der von Trumps Republikanern dominierte Senat müsse dem Beispiel des Repräsentantenhauses folgen. Letzteres kontrollieren die Demokraten.
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, will die Kammer erst über den Gesetzesentwurf abstimmen lassen, wenn Us-Präsident Trump Position zu dem Entwurf bezogen hat. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, warf McConnell vor, mit seiner Verzögerungstaktik Menschenleben zu gefährden. Wäre das Gesetz bereits in Kraft getreten, hätten zahlreiche Leben gerettet werden können, sagte sie in Washington.
In den USA kommt es immer wieder zu brutalen Schießereien und Amokläufen. Die Konzernchefs erinnerten in ihrem Brief an die jüngsten Gewaltverbrechen im texanischen El Paso und Dayton, Ohio. Dort hatten Anfang August zwei Schützen mit Sturmgewehren regelrechte Blutbäder angerichtet - insgesamt wurden dabei 31 Menschen getötet und zahlreiche verletzt.
Zudem verwiesen sie darauf, dass "jeden Tag" 100 Amerikaner erschossen und Hunderte durch Schusswaffen verletzt würden. Waffengewalt habe in den vergagenen Wochen viele Orte verwüstet. Dies sei eine öffentliche Gesundheitskrise, die sofortiges Handeln verlange.