Süddeutsche Zeitung

Waffenexporte:USA verkaufen Kampfjets an Katar

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Inmitten der diplomatischen Krise um Katar hat das Emirat ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft mit den USA abgeschlossen.

Inmitten der diplomatischen Krise um Katar haben die USA mit dem Golf-Emirat ein Rüstungsgeschäft in Milliardenhöhe geschlossen. Die Regierung in Washington liefert F-15-Kampfflugzeuge im Wert von zwölf Milliarden Dollar (10,7 Milliarden Euro) an Katar, wie das Pentagon mitteilte. Zudem bereite die US-Marine ein gemeinsames Manöver mit Katar vor. Verteidigungsminister Jim Mattis erklärte nach Abschluss des Rüstungsgeschäfts mit Katar, es werde die Kooperation bei der Sicherheit verbessern. Zusammen mit seinem katarischen Kollegen Chalid al-Attija rief Mattis dazu auf, "die Spannungen in der Golfregion abzubauen".

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten vor zehn Tagen ihre Beziehungen zu Katar gekappt und eine Blockade gegen das Emirat verhängt. Begründet wurde das Vorgehen mit Katars Verbindungen zu "Terrororganisationen" wie der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und der Muslimbruderschaft. Hintergrund ist auch der harte Kurs Saudi-Arabiens gegen Iran, den Katar nicht mitträgt.

Mit dem Rüstungsgeschäft und dem Manöver gehen die USA einen Schritt auf Katar zu. US-Präsident Donald Trump hatte das Vorgehen Saudi-Arabiens gegen Katar zuvor gutgeheißen. Zurückhaltender äußerten sich das Außen- und das Verteidigungsministerium. Sie riefen die Beteiligten zu einer Beilegung der Krise auf.

Auch die Türkei und Frankreich bemühen sich um Entspannung: Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu bereist derzeit mehrere Golfstaaten. Nach Gesprächen in Katar wollte er am Donnerstag und Freitag Vertreter Kuwaits und Saudi-Arabiens treffen. Ein Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan sagte, Saudi-Arabien könne als "Schlüsselakteur in der Region" zur Lösung der Krise beitragen. Erdoğan hatte die Blockade gegen Katar scharf kritisiert.

Zwei Kriegsschiffe der US-Marine liefen unterdessen im katarischen Hafen Hamad südlich von Doha ein. Dort sollten sie an einem gemeinsamen Manöver mit einem Flottenverband Katars teilnehmen, hieß es. In der Wüste Katars sitzt auch das Centcom, das US-Zentralkommando für den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

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SZ vom 16.06.2017 / AFP
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