Der Vorwurf war ungeheuerlich: Ex-Präsident Barack Obama habe seine Telefone im Trump-Tower abgehört, twitterte ein offenbar wutentbrannter US-Präsident Donald Trump vor gut einer Woche. Am Montag nun stellte sein Pressesprecher Sean Spicer klar: Auch wenn Trump über "Abhören" getwittert habe, hat er eigentlich nicht "Abhören" gemeint.
"Der Präsident gebrauchte das Wort Abhören in Anführungsstrichen, das bedeutet ganz allgemein Überwachung und andere Aktivitäten", erklärte Spicer bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus. Laut Wörterbuch ist "wiretapping" allerdings konkret als das Anzapfen und Abhören von Telefonen definiert. Er denke, so Spicer weiter, die Obama-Regierung sei während des Wahlkampfes in irgendeiner Form in Überwachungsaktivitäten verwickelt gewesen.
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Trump habe in seinen Tweets auch nicht direkt von Obama gesprochen, erklärte Spicer, sondern eher allgemein von der Obama-Regierung. In einem von vier Tweets schrieb der US-Präsident über seinen Amtsvorgänger: "Böser (oder kranker) Typ!"
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In der vergangenen Woche hatte sich Spicer noch geweigert, den Vorwurf des Abhörens zu kommentieren. Die Erklärung aus dem Weißen Haus kommt nun zum Ablauf der ursprünglichen Frist, zu dem das Justizministerium dem Kongress Beweise vorlegen sollte, die das Abhören und somit Trumps Anschuldigungen belegen sollten. Doch statt Belege für die Abhörvorwürfe zu liefern, erbat sich das Justizministerium am Montag mehr Zeit, um entsprechende Indizien zu sammeln.
Auch Trump-Beraterin Kellyanne Conway präsentierte am Sonntag in einem Interview mit der Zeitung The Record und dessen Onlineportal NorthJersey.com ihre eigene Definition des Abhörens. "Was ich sagen kann, es gibt viele Wege, sich gegenseitig zu überwachen", sagte Conway. Es gebe nicht nur die Option, Telefone abzuhören, auch Fernsehgeräte und Mikrowellenöfen könnten als Kameras verwendet werden.