Süddeutsche Zeitung

USA:US-Militär stationiert Raketenabwehrsystem in Südkorea

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Die US-Streitkräfte haben mit der Stationierung ihres Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea begonnen. Das System Terminal High Altitude Area Defense stärke das Bündnis zwischen den USA und Südkorea in der Abwehr der "nordkoreanischen Raketenbedrohung", erklärte das US-Pazifikkommando.

Nordkorea hatte zuvor vier Raketen ins Japanische Meer abgefeuert. Pjöngjang teilte mit, der Test habe den USA gegolten. Potenzielles Ziel seien Stützpunkte der US-Armee in Japan.

Bereits in der Vergangenheit hatte Nordkorea mehrmals seine Nachbarländer und die USA mit Raketentests provoziert. Doch auch die Stationierung des Raketenabwehrsystems ärgert viele sowohl in Nord- als auch Südkorea sowie in der gesamten Region.

China ist besonders aufgebracht, da es darin einen Übergriff der amerikanischen Streitkräfte sieht. In Südkorea haben dagegen viele Angst, das System könnte ein Ziel von Anschlägen werden. Vor allem Menschen, die in der Umgebung leben, fürchten militärische Angriffe.

UN berufen Dringlichkeitssitzung ein

Wegen des jüngsten Raketentests Pjöngjangs hat der UN-Sicherheitsrat unterdessen eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Das Treffen wurde für 10.00 Uhr (Ortszeit, 16.00 MEZ) angesetzt, wie die US-Botschaft bei den Vereinten Nationen in New York am Montagabend mitteilte. Die USA und Japan hatten die Dringlichkeitssitzung beantragt.

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Raketentest und nannte diesen eine Verletzung von Ratsresolutionen. Guterres wiederhole seine Aufforderung an Nordkorea "von weiteren Provokationen abzusehen und zur Umsetzung seiner internationalen Verpflichtungen zurückzukehren", erklärte UN-Sprecher Farhan Haq.

Die US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, schrieb beim Kurzbotschaftendienst Twitter, die Welt werde Nordkorea nicht erlauben, seinen "destruktiven Weg" weiterzugehen. US-Präsident Donald Trump und Japans Regierungschef Shinzo Abe telefonierten am Montag wegen des Raketentests, wie ein US-Regierungsvertreter sagte.

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AFP/wib
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