USA:Trumps Spottfigur

Michael Flynn ist ein Opfer des US-Präsidenten.

Von Hubert Wetzel

Für den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu arbeiten, ist normalerweise eine Ehre. Und es ist eine Empfehlung für die spätere Karriere. Wen das Weiße Haus einmal für gut genug befunden hat, der muss sich um sein Fortkommen im politischen Washington eigentlich keine Sorgen mehr machen.

Bei Donald Trump ist das anders. Das Chaos und der politische Irrsinn, den er täglich um sich herum verbreitet, schreckt viele mögliche Bewerber ab - im Weißen Haus arbeitet bestenfalls die B-Auswahl. Und es beschädigt diejenigen, die sich trotz aller Bedenken dazu entscheiden, in Trumps Dienst zu treten. Sie machen das Theater, das Trump Politik nennt, eine Weile mit. Doch am Ende stehen sie allein, mit ruiniertem Ruf und horrenden Anwaltsrechnungen auf der Straße und müssen sich von Trump auch noch via Twitter beleidigen lassen. "Dumm wie ein Stein" nannte der Präsident jüngst seinen ehemaligen Außenminister.

Auch Michael Flynn, der seinem Land 30 Jahre lang in der Armee gedient hat, kann man zu diesen Opfern Trumps zählen. Ja, der ehemalige Generalleutnant und Sicherheitsberater hängt einigen kruden Verschwörungstheorien an. Ja, er hat das FBI belogen. Aber zu einer öffentlichen Spottfigur und einem geständigen Straftäter wurde er, weil er sich an Donald Trump gekettet hat.

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