USA:Trump wirft Obama vor, Proteste gegen ihn zu orchestrieren

Donald Trump

Hat den Schuldigen für die Proteste gegen seine Person schon ausgemacht: US-Präsident Donald Trump

(Foto: AFP)
  • US-Präsident Trump wirft seinem Vorgänger Obama vor, hinter den großangelegten Protesten gegen ihn zu stecken.
  • Auch für die Weitergabe als geheim eingestufter Informationen aus dem Weißen Haus macht Trump das Obama-Lager verantwortlich.
  • In dem Interview mit dem Sender Fox News gibt er sich zudem selbst Noten für seine ersten Schritte als Präsident.

US-Präsident Donald Trump gibt seinem Vorgänger Barack Obama "und dessen Leuten" die Schuld dafür, dass in den ersten Wochen seiner Präsidentschaft so viele Menschen auf den Straßen und auf Flughäfen gegen ihn demonstriert haben.

"Niemand weiß, was genau sich hinter den Kulissen abspielt. Aber ich denke, dass Obama dahintersteckt, denn seine Leute stecken sicher dahinter", sagt Trump in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News, ohne allerdings Beweise dafür zu präsentieren.

Trump beschuldigt Obama zudem, für die Weitergabe als geheim eingestufter Informationen aus dem Weißen Haus an die Presse verantwortlich zu sein. "Für die nationale Sicherheit waren diese Leaks ziemlich problematisch", sagt Trump, ohne konkreter zu werden. "Aber das ist eben Politik und es wird so weitergehen."

US-Medien hatten im Februar berichtet, dass das Trump-Team während des Wahlkampfs wiederholt Kontakt zu hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeitern gehabt habe. CNN berichtete zudem, dass die Trump-Regierung versucht habe, Einfluss auf das FBI zu nehmen, das diese Russland-Kontakte abstreiten sollte - ein Vorgang, den die US-Regierung bestreitet.

Es ist ungewöhnlich für einen US-Präsidenten, seinen Vorgänger zu kritisieren. Trump revanchiert sich mit seinen Vorwürfen in Richtung Obama offenbar auch für dessen Kritik an seiner Einwanderungspolitik und dem Einreiseverbot für Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Staaten - das Mitte Februar von einem Berufungsgericht in San Francisco für ungültig erklärt worden war.

Trump: Werde weiter twittern

Auch gegen die Medien teilt Trump erneut aus. Viele Zeitungen und Fernsehsender würden die Fakten und seine Aussagen absichtlich verdrehen, sagt er. Solange das der Fall sei, werde er auch nicht aufhören, auf Twitter gegen seine "Feinde" anzuschreiben. "Twitter ist das neue Kommunikationsmedium", sagt Trump. Warum solle er das nicht weiter nutzen?

Gefragt zu seinen Rüstungsplänen für das US-Militär sagt Trump: "Am Ende meiner Amtszeit werden wir die größte Armee der Welt haben." Der US-Präsident plant offenbar, die US-Streitkräfte weiter auszubauen. Was die Militärausgaben angeht, stehen die USA allerdings schon jetzt an erster Stelle - und zwar mit großem Abstand. Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zufolge war das Militärbudget der USA zuletzt so groß wie das der sieben nachfolgenden Länder zusammengenommen (Übersicht auf diesem Sipri-Dokument auf Seite 2).

Mit Blick auf den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko und seiner Einwanderungspolitik versucht er zu relativieren: "Wir fangen nur die schlimmen Typen ab. Gang-Mitglieder, Mörder, Drogendealer." Die US-Bürger, die in der Nähe der Grenze wohnen, würden es ihm danken, so Trump.

Als die Interviewer den US-Präsidenten fragen, welche Note er sich für das Anstoßen seiner politischen Vorhaben geben würde, antwortet Trump selbstbewusst: "Eine 1+." Lediglich beim Erklären seiner Politik habe er Nachholbedarf. In dieser Kategorie würde er sich nur eine 3 bis 3- geben.

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