USA:Trump will Transmenschen im US-Militär verbieten

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US-Präsident Trump zu Besuch bei einer Militärakademie der United States Coast Guard in New London/Connecticut (Foto: AFP)

Die Streitkräfte könnten nicht mit den "enormen medizinischen Kosten" belastet werden, die durch Transmenschen entstehen würden, teilte der US-Präsident über Twitter mit.

US-Präsident Donald Trump will Transfrauen und -männer vom Dienst in den amerikanischen Streitkräften ausschließen. Dies habe er nach Konsultationen mit Generälen und Militärexperten entschieden, teilte Trump über Twitter mit. Das US-Militär dürfe nicht mit den "enormen medizinischen Kosten und der Störung belastet werden", die Transgender-Menschen mit sich brächten.

In der US-Armee durften transgeschlechtliche Menschen bislang nicht eingestellt werden oder dienen. Allerdings war unter Trumps Vorgänger Barack Obama angeordnet worden, dieses Verbot mit Wirkung zum 1. Juli dieses Jahres aufzuheben. "Barrieren, die nichts mit der Qualifikation zu tun haben", dürften nicht länger die Rekrutierung des bestqualifizierten Personals verhindern, sagte der ehemalige Verteidigungsminister Ashton Carter zur Begründung.

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Das Pentagon hatte den Termin allerdings zu Beginn des Monats provisorisch aufgehoben, nachdem der Generalstab Ende Juni eine sechsmonatige Verlängerung der Frist beantragte. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Streitkräfte gab es nach einer Studie des Instituts Rand Corporation im vergangenen Jahr bis zu 6630 Transmenschen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Campaign schätzt ihre Zahl hingegen auf 15 000. Transmenschen drohte schon bislang der Ausschluss aus der Armee, wenn sie ihre sexuelle Identität öffentlich machten. Trumps Beschluss bedeutet, dass sie auch weiterhin ihre Identität verbergen müssen.

Bürgerrechtler kritisieren die Entscheidung

Die jetzige Entscheidung des Präsidenten, die Anordnung der Obama-Regierung definitiv aufzuheben, wurde von Bürgerrechtlern als "direkter Angriff" auf Transmenschen bezeichnet. Trump sei "nie ein Freund" der sexuellen Minderheiten gewesen, was durch seine jetzige Entscheidung klar werde, erklärte die Organisation GLAAD, die sich für die Rechte von Homosexuellen und Transmensch einsetzt.

Bereits kurz nach Amtsantritt hatte Trump Proteste ausgelöst, als seine Regierung eine Richtlinie Obamas zur freien Wahl von Toiletten und Umkleideräumen durch Transmenschen an öffentlichen Schulen und Hochschulen rückgängig machte. Im Wahlkampf hatte Trump noch angekündigt, dass er für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transmenschen "kämpfen" wolle.

Transgender ist ein Oberbegriff für diejenigen Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht dem bei der Geburt zugeschriebenen entspricht oder die sich der binären Geschlechteraufteilung von Mann und Frau nicht zuordnen. Seit dem Jahr 2011 steht die US-Armee bereits Lesben und Schwulen offen.

© SZ.de/dpa/afp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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