Süddeutsche Zeitung

USA:Trump will Einblick in die JFK-Geheimakten

CIA gegen die Veröffentlichung der Dokumente, weil sie um ihre Informanten fürchtet.

Kurz vor dem Attentat: Jahrzehnte nach dem Mord an US-Präsident John F. Kennedy werden nun wohl die bisher unter Verschluss gehaltenen Geheimakten offengelegt werden. Jedenfalls hat dies der heutige Präsident Donald Trump angekündigt. Die 3000 JFK-Regierungsdokumente behandeln den Präsidentenmord vom 22. November 1963 im texanischen Dallas: Unser Bild zeigt Kennedy und seine Frau Jackie nach der Ankunft am Flughafen. Kurz darauf fuhren sie im offenen Wagen in die Stadt, auf der Strecke wurde JFK vom Einzeltäter Lee Harvey Oswald erschossen. Oswald selbst wurde zwei Tage später von Nachtclub-Besitzer Jack Ruby getötet.

Diese offizielle Version wird öfters angezweifelt. Vor allem von Verschwörungstheoretikern: Ihr Verdacht gilt der Mafia, Fidel Castro, den Sowjets oder dem militärisch-industriellen Komplex, gern aber auch der CIA und Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson. Oliver Stone hat all dies in seinem umstrittenen Film "JFK" thematisiert.

Experten gehen davon aus, dass die Veröffentlichung der "JFK Files" nichts Neues ergibt. Die CIA ist dennoch verunsichert durch Trumps Pläne: Der Geheimdienst befürchtet, noch lebende Mitarbeiter oder Informanten von CIA und FBI könnten gefährdet werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3718930
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 23.10.2017 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.