Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, hat sich in einer Basisabstimmung seiner Partei eine neuerliche Kandidatur für ein Abgeordnetenmandat gesichert und kann nun im November 2016 wieder antreten, wenn die Vertreter für das Repräsentantenhaus neu gewählt werden. Der Abstimmung in Ryans Wahlkreis im Bundesstaat Wisconsin war besondere Aufmerksamkeit zugekommen, weil sich Ryan immer wieder mit Kritik an dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zu Wort gemeldet hatte.
Trump hatte zunächst Unterstützung für Ryans Gegenkandidaten signalisiert, ehe er sich zögernd hinter den prominenten Republikaner stellte. Der 46-jährige Ryan konnte sich nun in der Vorwahl klar gegen seinen Herausforderer durchsetzen, der sich als Trump-Anhänger bezeichnet hatte.
Das Partei-Establishment, das sich vom Quereinsteiger Trump herausgefordert sieht, reagierte mit Erleichterung auf Ryans Sieg. Ryan vertrete "die Sache des Konservativismus" und sei "mit jahrelangem prinzipientreuen Dienst an der Allgemeinheit zu einem glaubwürdigen Anführer unserer Partei geworden", erklärte Republikaner-Chef Reince Priebus.
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Drei Monate vor der Wahl liegt der Republikaner plötzlich klar zurück. Trumps Verhalten irritiert auch die Wähler in wichtigen "swing states" - doch seine Gegnerin bleibt verwundbar.
Als Chef des Repräsentantenhauses ist Ryan derzeit der ranghöchste Republikaner in den USA. Er gilt als Hoffnungsträger, der die durch Trumps Kandidatur tief gespaltene Partei nach der Wahl wieder einen könnte.