Süddeutsche Zeitung

USA:Erstes Treffen mit Taliban seit Truppenabzug "offen und professionell"

Das US-Außenministerium erklärte, man habe sich bei den Gesprächen unter anderem auf "Sicherheits- und Terrorismusfragen", sowie die "Einhaltung der Menschenrechte" konzentriert.

Das erste persönliche Treffen zwischen hochrangigen Vertretern der Vereinigten Staaten und der Taliban seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Gruppe in Afghanistan ist nach Angaben der USA "offen und professionell" verlaufen. Die US-Delegation habe sich bei den Gesprächen in Doha auf Sicherheits- und Terrorismusfragen, auf die sichere Ausreise von US-Bürgern, anderen ausländischen Staatsangehörigen und Afghanen und auf die Einhaltung der Menschenrechte konzentriert, einschließlich einer sinnvollen Beteiligung von Frauen und Mädchen an allen Aspekten der afghanischen Gesellschaft, hieß es in einer Erklärung des US-Außenministeriums am Sonntag. Die US-Seite bekräftigte jedoch, dass die Taliban nach ihren Taten und nicht nur nach ihren Worten beurteilt werden würden. Nach Angaben des Ministeriums erörterten beide Seiten auch die Bereitstellung umfassender humanitärer Hilfe.

Die USA hatten im August nach zwei Jahrzehnten im Rahmen einer Vereinbarung mit den Islamisten Afghanistan verlassen. Das Land sieht sich mit einer Versorgungs- und Wirtschaftskrise konfrontiert. Zudem wurde die Autorität der Taliban von Kämpfern der Miliz Islamischer Staat in Frage gestellt, was Befürchtungen auslöste, dass das Land erneut in einen Bürgerkrieg abgleiten könnte. Am Freitag wurden mehr als 40 Menschen getötet, nachdem ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter des Islamischen Staates einen Anschlag auf eine Moschee in der nördlichen Stadt Kundus verübt hatte.

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