Süddeutsche Zeitung

USA:Schutz für Migrantenkinder

Nach zwei Todesfällen kündigt die amerikanische Heimatschutzbehörde "Schutzmaßnahmen" für minderjährige Migranten an.

Nach dem Tod zweier Migrantenkinder im Gewahrsam des US-Grenzschutzes hat die amerikanische Regierung "Schutzmaßnahmen" angekündigt. Experten der US-Gesundheitsbehörden sollen sich mit dem Anstieg der Zahl "kranker Kinder, die unsere Grenze überqueren", befassen, kündigte US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen am Mittwoch an. Sie sollen prüfen, wie sich Krankenhäuser in der Grenzregion zu Mexiko auf die neue Situation einstellen könnten. Die medizinische Abteilung der US-Küstenwache sei angewiesen worden, Empfehlungen für medizinische Programme abzugeben, sagte Nielsen weiter. Zudem habe sie beim Verteidigungsministerium zusätzliche medizinische Fachkräfte angefordert. Die Ministerin will nach eigenen Angaben im Lauf der Woche an die Grenze zu Mexiko reisen, um sich ein Bild von der medizinischen Versorgung in den Stationen des US-Grenzschutzes zu machen. In den vergangenen Wochen waren zwei Migrantenkinder aus Guatemala im US-Gewahrsam gestorben, zuletzt der achtjährige Felipe Gómez in der Nacht zum ersten Weihnachtstag. Die Mediziner hätten zunächst eine "einfache Erkältung" diagnostiziert, später kam er jedoch zweimal ins Krankenhaus, wo er dann schließlich starb. Am ersten Weihnachtstag wurde auch die siebenjährige Jakelin Caal in ihrem Heimatort San Antonio Secortez beerdigt. Sie war am 8. Dezember ebenfalls im Gewahrsam der US-Grenzschutzbehörde gestorben. Berichten zufolge litt sie unter "Dehydrierung" und einem "Schock".

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Quelle:
SZ vom 28.12.2018 / AFP
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