Wer den Sarg von Ruth Bader Ginsburg aus der Nähe sehen will, braucht Geduld. Er ist auf den Stufen des Supreme Court aufgebahrt, unter dem Dach mit der Inschrift "Equal Justice Under Law" - Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Ein Satz, der in den USA schon immer mehr Anspruch als Wirklichkeit war. Die Schlange ist Hunderte Meter lang, sie beginnt hinter dem Gebäude und zieht sich um mehrere Häuserblocks. Wahrscheinlich wissen die wenigsten Menschen, die sich hinten einreihen, dass sie gerade vor der Tür von Stephen Bannon vorbeigehen, dem ehemaligen Berater von Präsident Donald Trump. Bannons Haus steht gleich hinter dem Gericht, roter Anstrich, drei Etagen, 14 Zimmer.
US-Supreme Court:Für immer und ewig
"Equal Justice Under Law" steht am Supreme Court, Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Ruth Bader Ginsburg hat immer dafür gekämpft.
(Foto: Alex Wong / afp)Während das liberale Amerika um Ruth Bader Ginsburg trauert, sind die Konservativen dem Ziel ihrer Träume ganz nah: der Herrschaft über die Rechtsprechung auf Jahrzehnte. Über ein Land in schlechter Verfassung.
Von Alan Cassidy, Washington, und Christian Zaschke, New York
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