Süddeutsche Zeitung

USA - Russland:Trump und Putin treffen sich

Gipfeltermin der Präsidenten der USA und Russlands noch unbekannt.

Von Julian Hans, Moskau

Knapp anderthalb Jahre nach dem Amtsantritt von Donald Trump haben sich Russland und die USA auf ein Treffen ihrer Präsidenten geeinigt. Der Beschluss wurde während des Besuches von Trumps Sicherheitsberater John Bolton in Moskau am Mittwoch bekannt gegeben. Termin und Ort für das Treffen sollen indes erst an diesem Donnerstag öffentlich gemacht werden. Nach den Worten von Wladimir Putins außenpolitischem Berater Jurij Uschakow wurde das Treffen der beiden Präsidenten bereits vor Boltons Reise nach Russland vereinbart. Die Begegnung werde in einem dritten Land stattfinden, sagte Uschakow. Dieser Ort sei "sowohl für uns als auch für die amerikanische Seite sehr passend". US-Medien hatten zuvor die finnische Hauptstadt Helsinki als möglichen Ort für ein Treffen genannt.

Bolton führte am Mittwoch zunächst Gespräche mit dem Nationalen Sicherheitsrat in Moskau und traf dann Außenminister Sergej Lawrow zu einem Arbeitsessen. Bei dem anschließenden Treffen mit Putin seien Fragen der strategischen Stabilität in der Welt besprochen worden, sowie Maßnahmen, um die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern, sagte Uschakow russischen Medien. Putin und Bolton sprachen zudem über Syrien, die Ukraine, Nordkorea sowie über den Ausstieg der USA aus dem Atomvertrag mit Iran. Diese Fragen würden auch im Mittelpunkt eines Treffens beider Präsidenten stehen. An dem Treffen von Putin und Bolton nahmen auch Lawrow und der russische Verteidigungsminister Sergej Schojgu teil.

Nach dem Treffen sagte Putin am Mittwoch, das Verhältnis beider Länder sei in keiner guten Verfassung. Allerdings sei er der Ansicht, dies sei "in hohem Maße Folge scharfer innenpolitischer Auseinandersetzungen in den Vereinigten Staaten selbst". Russland seinerseit habe "nie die Konfrontation gesucht". Die Vorwürfe, Russland habe versucht, den Wahlkampf 2016 in den USA zu beeinflussen, kamen laut dem Kreml im Gespräch zwischen Bolton und Putin nur kurz zur Sprache. "Von unserer Seite wurde deutlich gemacht, dass sich der russische Staat nicht in die innenpolitischen Prozesse der USA eingemischt hat und sich nicht einmischt", sagte Uschakow.

Die Sanktionen der USA gegen Russland seien derweil nicht zur Sprache gekommen, fügte der Kreml-Vertreter hinzu. Es sei vielmehr um die "allgemeine Situation unserer Beziehungen" gegangen, die Grund zur Besorgnis gebe.

Nach Worten seines Beraters misst Wladimir Putin dem Treffen mit dem US-Präsidenten "sehr große Bedeutung bei und bereitet sich darauf vor".

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SZ vom 28.06.2018
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