USA:Rückschlag für Clinton

Lesezeit: 1 min

Die Diskussion um ihren Bosnien-Schwindel beschert der demokratischen Kandidatin einen neuen Tiefststand ihrer Beliebtheitswerte.

Im Rennen um die Nominierung der US-Demokraten zur Präsidentenwahl hat Hillary Clinton in einer Umfrage einen Rückschlag hinnehmen müssen.

Hillary Clintons Beliebtheitswerte haben einen neuen Tiefstand erreicht. 48 Prozent der Befragten beurteilen die demokratische Bewerberin negativ. (Foto: Foto: dpa)

Der Anteil derjenigen, die eine positive Meinung von Clinton haben, fiel binnen zwei Wochen um acht Punkte auf ein Rekordtief von 37 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage von NBC und dem Wall Street Journal hervorging. 48 Prozent beurteilten Clinton negativ.

Auch ihr Konkurrent Barack Obama musste einen leichten Rückgang bei denjenigen hinnehmen, die eine positive Meinung von ihm haben. Der Anteil ging von 51 auf 49 Prozent zurück.

Im direkten Vergleich entfielen in der Umfrage jeweils 45 Prozent auf die demokratischen Kandidaten. Bei der Präsidentenwahl selbst würde sich Obama gegen den republikanischen Kandidaten John McCain mit 44 zu 42 Prozent durchsetzen. Clinton würde dagegen McCain mit dem gleichen Abstand unterliegen. Befragt wurden 700 registrierte Wähler.

Das Duell zwischen Obama und Clinton droht die Demokraten unterdessen immer mehr zu spalten. Der TV-Sender CNN veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) eine Umfrage, wonach 28 Prozent der Clinton-Anhänger bei den Präsidentenwahlen im November für den republikanischen Kandidaten John McCain stimmen würden, falls Clinton nicht als Kandidatin der Demokraten nominiert werden sollte.

Unter den Obama-Anhängern würden sich 19 Prozent für McCain entscheiden, falls Clinton bei der Präsidentenwahl antreten sollte. Die "Zerrissenheit der demokratischen Partei ist das einzige Mittel, die McCain zum Präsidenten machen kann", kommentierte ein Wahlhelfer der Demokraten die Umfrage.

Führende Demokraten sind schon seit Wochen besorgt, dass der anhaltende Kampf zwischen Clinton und Obama den politischen Gegner stärken könnte. Bereits in den vergangenen Wochen ist der Ton zwischen den beiden Bewerbern zunehmend schärfer geworden. Bei den bisherigen Vorwahlen konnte Obama zwar mehr als 100 Delegierte mehr als Clinton hinter sich bringen. Aber keiner der beiden dürfte genügend Delegierte auf sich vereinigen, um beim Nominierungsparteitag Ende August in Denver eine klare Mehrheit zu erreichen.

Die nächste Vorwahl ist am 22. April im Bundesstaat Pennsylvania, die Präsidentenwahl ist am 4. November.

© Reuters/dpa/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: