Der Reagan-Attentäter John Hinckley hat die vergangenen 35 Jahre in einer psychiatrischen Einrichtung verbracht. Nun darf er die Klinik verlassen. Das hat Medienberichten zufolge ein Gericht in Washington, D.C. entschieden. Der 61-Jährige stelle keine Gefahr mehr für sich oder andere dar, heißt es in der Begründung. Er darf nun zu seiner 90 Jahre alten Mutter nach Williamsburg im Bundesstaat Virginia ziehen.
Die dauerhafte Entlassung aus der Psychiatrie ist mit Auflagen verbunden. So darf Hinckley zum Beispiel nicht mit Medienvertretern sprechen. Diese Vorgabe musste er schon seit 2013 erfüllen. Seitdem hatte er nach einem richterlichen Beschluss 17 Tage Freigang im Monat.
Hinckley hat am 30. März 1981 vor einem Hotel in der US-amerikanischen Hauptstadt das Feuer auf Ronald Reagan eröffnet. Ein Kugel durchdrang die Lunge des damaligen Präsidenten und verfehlte nur knapp sein Herz. Er überlebte den Anschlag, ebenso zwei Sicherheitsbeamte und sein Pressesprecher. Letzterer wurde allerdings so schwer verletzt, dass er von der Hüfte abwärts gelähmt war.
Ein Jahr nach dem Anschlag sprach ein Geschworenengericht den Attentäter von allen Anklagepunkten frei. Hinckley sei zur Tatzeit geistig nicht zurechnungsfähig gewesen. Seitdem lebte er in der psychiatrischen Klinik.