Es war stets derselbe bequeme Reflex bei jedem Akt rassistischer Polizeigewalt, bei jedem afroamerikanischen Toten, der erschossen, erschlagen oder erstickt wurde, bei jedem Protest, der sich gegen die systematische Entmenschlichung schwarzer Körper wendete: Eilig wurde die einzelne Tat als Tat eines Einzelnen erklärt, wurde allgemeines, folgenloses Entsetzen artikuliert, bald wurden die nachfolgenden Proteste schärfer verurteilt als die vorausgegangene Tötung, und schließlich dominierte nur noch der Ruf nach machtvoller Beendigung dessen, was als Disruption des Normalen interpretiert wird.
Unruhen in den USA:Finsteres Erbe
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Los Angeles: Demonstranten und die National Guard.
(Foto: AFP)Rassistische Gewalt gegen Schwarze ist in den USA nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Proteste dagegen werden mit Methoden der Kriegsführung unterdrückt.
Kolumne von Carolin Emcke
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