Proteste gegen Rassismus in den USA:Die vierte Nacht in Folge

Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd kommen die USA nicht zur Ruhe. US-Präsident Trump droht Demonstranten mit der "grenzenlosen Macht" des US-Militärs.

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Aftermath of protests against the death of George Floyd in Brooklyn, New York City

Quelle: REUTERS

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Der Tag danach: In Brooklyn steht ein demoliertes Polizeifahrzeug, nachdem es in der Nacht in zahlreichen Städten der USA erneut zu Protesten und Gewalt gekommen ist. Der Tod des Schwarzen George Floyd in Minneapolis wühlt das Land auf. Er starb nach einem brutalen Polizeieinsatz, einer der verantwortlichen Polizisten ist inzwischen wegen Mordes angeklagt.

Demonstrations against the killing of George Floyd in Minneapolis

Quelle: REUTERS

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Die Demonstrationen am Samstag hatten friedlich begonnen, das Bild zeigt Menschen in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. Gouverneur Tim Walz sprach von einer "unglaublich gefährlichen Situation" und hat inzwischen weitere mehr als 1000 Nationalgardisten als Verstärkung einberufen, 700 sind wegen der anhaltenden Proteste bereits im Einsatz.

Protest against the death of African-American man George Floyd in Minneapolis

Quelle: REUTERS

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Die Demonstranten in Minneapolis gingen trotz nächtlicher Ausgangssperre auf die Straße. Sie prangern strukturellen Rassismus und Polizeigewalt in den USA an. Mehrere prominente Stimmen unterstützen diesen Kampf. Der voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden sagte: "Durch unser Schweigen, durch unsere Selbstgefälligkeit sind wir Komplizen der Fortsetzung des Kreislaufs der Gewalt." Und weiter: "Leute: Wir müssen aufstehen. Wir müssen uns bewegen. Wir müssen uns ändern."

Protest against the death in Minneapolis of George Floyd outside White House in Washington

Quelle: REUTERS

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Bidens Gegenspieler im Weißen Haus hingegen, US-Präsident Donald Trump, drohte Demonstranten in Washington - indirekt, aber dafür mit sehr deutlichen Worten. Falls Demonstranten am Freitag über den Zaun des Regierungssitzes gelangt wären, wären sie von "boshaften Hunden und den bedrohlichsten Waffen" begrüßt worden, schrieb Trump am Samstag auf Twitter. Dann wären sie "wirklich mindestens schwer verletzt" worden. Viele Beamte des Secret Service warteten nur auf "Action". Später am Tag rief Trump seine Anhänger auf, ebenfalls vor dem Weißen Haus zu protestieren, obwohl ein Aufeinandertreffen der verschiedenen Gruppen gefährlich sein könnte. Außerdem drohte er gewalttätigen Demonstranten mit der "grenzenlosen Macht" des US-Militärs, das bereit stehe einzuschreiten.

May 29, 2020, New York, New York, USA: Protesters during a Black Lives Matter protest in Brooklyn in New York City in t

Quelle: imago images/ZUMA Wire

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Auch in New York protestierten mehrere Tausend Menschen. In den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn kam es zu Ausschreitungen. Dem Fernsehsender CNN zufolge nahm die Polizei mindestens 72 Menschen fest. Auf beiden Seiten soll es Verletzte gegeben haben.

Protestors hold a vigil during a protest in Phoenix

Quelle: REUTERS

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In weiteren Städten der USA uferte der Protest aus: In Atlanta im Bundesstaat Georgia griffen Demonstranten das Hauptquartier von CNN an. Der Sender zeigte Live-Bilder aus der eigenen Zentrale, auf denen zu sehen war, wie Demonstranten von außerhalb Gegenstände auf Polizisten im Eingangsbereich des Senders warfen. CNN wird von US-Präsident Donald Trump immer wieder kritisiert. In Louisville soll ein Polizist mit Pfefferspraymunition auf Journalisten geschossen haben.

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Quelle: AP

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In der Nacht zum Sonntag sind weitere Proteste in vielen US-Städten - wie hier im kalifornischen Oakland - zu erwarten. Gouverneure und Bürgermeister müssten "viel härter" vorgehen, sonst werde die Regierung einschreiten, drohte Präsident Trump am Samstag über Twitter. Die Regierung sei bereit, das nötige zu tun, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Dann werde es auch "viele Festnahmen" geben.

© SZ/fued/dpa/khil/blo/munz
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