Mordrate in den USA:Erschießen und erschossen werden

Mordrate in den USA: "Vielleicht hat die Pandemie einfach alle verrückt gemacht", sagt ein Polizist. In Philadelphia kommen sie jedenfalls nicht mehr hinterher, all die Patronenhülsen zu zählen.

"Vielleicht hat die Pandemie einfach alle verrückt gemacht", sagt ein Polizist. In Philadelphia kommen sie jedenfalls nicht mehr hinterher, all die Patronenhülsen zu zählen.

(Foto: Shafkat Anowar/AP)

Gefährlich war es immer in den Großstädten der USA, aber in der Pandemie wurden Frust, Wut und Knarren zu einer tödlichen Mischung. Unterwegs in den Straßen von Philadelphia, wo es langsam zur Routine wird, die Toten einzusammeln.

Von Hubert Wetzel, Philadelphia

Ein Kopfschuss blutet erstaunlich wenig. Da, wo die Frau mit der Kugel im Kopf lag, ist nur noch eine kleine Lache zu sehen, klebrig und rot. Die Frau ist längst von den Sanitätern abgeholt worden, auch die Polizisten und Kriminaltechniker sind fast fertig mit ihrer Arbeit. Sie haben den Tatort mit gelbem Flatterband abgesperrt, Spuren gesichert und Zeugen befragt. Sie haben die leeren Patronen markiert, die auf der Straße und auf dem Gehweg verstreut lagen. Um jede Messinghülse haben sie mit Kreide einen Kreis gemalt und dann ein gelbes Schildchen daneben gestellt. Auf jedem Schild steht eine Zahl. Die höchste Zahl ist 29.

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