Süddeutsche Zeitung

USA:Nebraska schafft Todesstrafe ab

  • Das Parlament von Nebraska überstimmt das Veto des Gouverneurs und schafft damit endgültig die Todesstrafe in dem US-Bundesstaat ab.
  • Noch nicht vollstreckte Todesstrafen sollen in lebenslange Haft umgewandelt werden.

Parlament überstimmt Gouverneur

Das Parlament im US-Bundesstaat Nebraska hat äußerst knapp ein Veto des Gouverneurs überstimmt und die Todesstrafe abgeschafft. Der Staat im Mittleren Westen wird damit der 19. von 50 Staaten, der Hinrichtungen als Bestrafung aus den Gesetzbüchern streicht.

Die Gegner der Todesstrafe erreichten exakt die 30 benötigten Stimmen; nur eine Stimme weniger, und das Vorhaben wäre gescheitert. Zuvor hatte Gouverneur Pete Rickett sein Veto gegen die geplante Abschaffung eingelegt.

Das Verbot der Todesstrafe soll nun auch rückwirkend gelten: Noch nicht vollstreckte Todesstrafen sollen in lebenslange Haft umgewandelt werden. Derzeit sitzen dort zehn Männer im Todestrakt.

Seit Jahrzehnten geführte Diskussion

Nach Angaben des unabhängigen Death Penalty Information Center ist die Todesstrafe in 31 Staaten der USA sowie nach Bundesrecht zulässig. Einige der Staaten haben geplante Hinrichtungen aber ausgesetzt oder seit mindestens fünf Jahren keine Todeskandidaten mehr exekutiert. In Nebraska fand die letzte Hinrichtung im Jahr 1997 statt.

Die Amerikaner sind in der Frage gespalten. Während Konservative die Todesstrafe häufig unterstützen, haben schwere Pannen bei Hinrichtungen die seit Jahrzehnten geführte Diskussion erneut aufkommen lassen. 56 Prozent der Amerikaner sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew-Center dafür, verurteilte Mörder mit dem Tod zu bestrafen.

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Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks
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