USA und Mexiko:Ein Telefonat, zwei Versionen

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Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum will Brücken zwischen den Völkern bauen. (Foto: RODRIGO OROPEZA/AFP)

Der künftige US-Präsident Trump erklärt nach einem Gespräch mit Mexikos Präsidentin, das Nachbarland werde die Migration in die USA stoppen. Staatschefin Sheinbaum fasst den Austausch etwas anders zusammen.

Nach einem Telefonat mit Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum schrieb der künftige US-Präsident Donald Trump im Online-Netzwerk Truth Social: „Mexiko wird ab sofort Menschen davon abhalten, an unsere Südgrenze zu kommen. Dies wird einen großen Beitrag zur Beendigung der illegalen Einwanderung in die USA leisten. Vielen Dank.“ Das Gespräch beschrieb Trump als „konstruktiv“ und „wunderbar“. Sheinbaum habe zugestimmt, die Migration durch Mexiko in die Vereinigten Staaten zu stoppen und „unsere Südgrenze effektiv zu schließen. Wir haben auch darüber gesprochen, was getan werden kann, um den massiven Drogenstrom in die Vereinigten Staaten und auch den Konsum dieser Drogen in den USA zu stoppen“, so Trump.

Wenig später meldete sich Sheinbaum mit ihrer Version zu Wort: „Im Gespräch mit Präsident Trump habe ich ihm die umfassende Strategie erläutert, die Mexiko verfolgt, um das Migrationsphänomen unter Wahrung der Menschenrechte zu bewältigen“, schrieb sie auf der Plattform X. Dank dieser Strategie würden die Migranten betreut, bevor sie die Grenze erreichen. „Wir bekräftigen, dass Mexiko nicht die Grenzen schließen, sondern Brücken zwischen Regierungen und Völkern bauen will“, erklärte die Präsidentin.

Mexikos Wirtschaftsminister reagiert gelassen

Wenige Tage zuvor hatte Trump den Nachbarn Mexiko und Kanada gedroht, am ersten Tag seiner Präsidentschaft Strafzölle von 25 Prozent zu erheben. Trump warf beiden Ländern vor, zu wenig zu tun, um die „illegalen Einreisen“ in die USA zu unterbinden. Zudem verwies er auf neue Migranten-Trecks, die sich aus dem Süden Mexikos in Richtung US-Grenze bewegten. Die Menschen sollen überwiegend aus Venezuela, aus Mittelamerika, Kuba und Haiti kommen.

Mexikos Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard zeigte sich von Zollandrohungen wenig beeindruckt. Er sagte, dass Mexiko eine 80-prozentige Chance habe, einen möglichen Zollkrieg gegen Trump zu gewinnen. Die USA seien auf den mexikanischen Handel angewiesen, zudem werde die Inflation durch die angekündigten Maßnahmen Trumps in die Höhe schnellen. Er warb dafür, bei Themen wie Drogenhandel und Migration zusammenzuarbeiten.

Waffenschmuggel aus den USA befeuert Gewalt

Zuletzt hatte die mexikanische Regierung ihrerseits darauf hingewiesen, dass die USA zu wenig täten, um den illegalen Waffenschmuggel zu unterbinden. Die mexikanische Regierung machte Washington mitverantwortlich für die Gewaltwelle, die das eigene Land heimsucht, befeuert durch illegal aus den USA eingeführte Waffen. Das Problem: Die Drogenkartelle decken sich mit Hightech-Waffen aus dem Norden ein und sind den mexikanischen Sicherheitskräften in dieser Hinsicht deutlich überlegen.

Ende Oktober verwies Sheinbaum auf ein Massaker in Tecpan, wo innerhalb weniger Tage mehr als 30 Menschen getötet wurden. Die großkalibrigen Waffen, die zum Einsatz gekommen seien, stammten aus den USA. Das Problem erfordere ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen mit den Vereinigten Staaten.

Trump brachte seinerseits drastische Zölle auf in Mexiko produzierte Autos ins Gespräch. Hintergrund ist der Versuch, Chinas Einfluss in Mexiko einzugrenzen und zu verhindern, dass in Mexiko gebaute chinesische Autos auf den US-Markt kommen. In diesem Fall solle „kein Auto verkauft werden, das in Mexiko produziert wurde“, drohte Trump.

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