USA: Merkel trifft Obama:"Ein junges Mädchen namens Angela"

Zuletzt gab es einige Irritationen zwischen Deutschland und den USA - und jetzt einen herzlichen Empfang für Merkel in Washington: Mit warmen Worten begrüßt US-Präsident Obama die Kanzlerin im Garten des Weißen Hauses - und verleiht ihr die US-Freiheitsmedaille.

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(Foto: dapd)

Der Höhepunkt kam zum Abschluss ihres USA-Besuchs: Kanzlerin Angela Merkel bekam von Präsident Barack Obama die höchste zivile Auszeichnung der USA verliehen - die Medal of Freedom. Merkel ist nach Altkanzler Helmut Kohl erst die zweite Deutsche, die diese Ehrung bekommt.

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In seiner Laudatio erzählte der US-Präsident von einem "jungen Mädchen namens Angela", das einst hinter dem Eisernen Vorhang lebte und dann als erste Frau und Ostdeutsche ins Kanzleramt einzog. Merkel werde aber nicht dafür geehrt, dass ihr die Freiheit verweigert worden sei - sondern "dafür, was sie erreicht hat, als sie die Freiheit erlangte", sagte Obama.

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"Dass ich eines Tages im Rosengarten stehen und die Freiheitsmedaille von dem US-Präsidenten überreicht bekommen würde, das lag jenseits all meiner Vorstellungskraft", sagte Merkel in ihrer kurzen Ansprache beim Staatsbankett im Rosengarten des Weißen Hauses. Sie sehe die Verleihung der Freiheitsmedaille als "Ausdruck der exzellenten deutsch-amerikanischen Partnerschaft".

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Merkel ist der erste Gast aus Europa, der während Obamas Präsidentschaft in den Genuss eines Staatsbanketts kommt. Eine Limousine fuhr die Kanzlerin vor, auf den Treppenstufen zum Nordeingang des Weißen Hauses wurde sie von Obama und seiner Frau Michelle empfangen.

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"Wie schön Dich zu sehen", sagte der Präsident zu Merkel und schob ein Kompliment hinterher: "Du siehst heute Abend wunderbar aus." Die Kanzlerin hatte für das Dinner ein langes schwarzes Abendkleid gewählt, Michelle Obama ein schimmerndes cremefarbenes Kleid. Joachim Sauer, der sich von der Öffentlichkeit meistens fern hält, war erst am Dienstagnachmittag in Washington eingetroffen und begleitete Merkel.

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Im Rosengarten des Weißen Hauses spielte eine Kapelle Jazz. Zum Essen wurde Gemüse aus dem Garten der First Lady und dazu Thunfischtartar und Rinderfilet serviert.

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Unter den etwa 250 Gästen aus Politik und Gesellschaft waren auch Architekt Daniel Libeskind, der frühere Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, Moderator Thomas Gottschalk und Außenminister Guido Westerwelle (von links).

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Vor dem feierlichen "State Dinner " hatte sich die Bundeskanzlerin mit Vizepräsident Joe Biden und Außenministerin Hillary Clinton getroffen.

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Zum Auftakt ihrer Dienstreise war Merkel mit militärischen Ehren und einer feierlichen, etwa 40-minütigen Zeremonie, in Washington empfangen worden.

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US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle begrüßten die Bundeskanzlerin auf dem Südrasen des Weißen Hauses.

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"Herzlich Willkommen", sagte Obama auf Deutsch. Deutschland sei einer der engsten Partner der USA und die Kanzlerin eine der wichtigsten Verbündeten des US-Präsidenten. Das Verhältnis Deutschlands zu Amerika zeige beispielhaft, wie aus Feinden Verbündete werden können.

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Merkel, die sich auch kurz auf Englisch äußerte, sprach von einem "überwältigenden Empfang". Es gebe keinen besseren Partner für Deutschland und Europa als die Vereinigten Staaten: "Wir Deutsche wissen, dass wir in Amerika einen wahren Freund haben."

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Die besonders feierliche Zeremonie kann als besondere Wertschätzung durch den US-Präsidenten gesehen werden. Denn diese Ehre gebührt sonst eigentlich nur Staatsoberhäuptern, auf deutscher Seite also dem Bundespräsidenten.  

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Tausende Gäste waren bei strahlendem Sommerwetter zu der Zeremonie  gekommen, auch viele jubelnde Schulkinder, denen Merkel und Obama die Hände schüttelten.

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(Foto: AFP)

Als außergewöhnlich herzlich galt das persönliche Verhältnis zwischen Angela Merkel und Barack Obama bisher nicht, und die Beziehungen beider Länder wurden zuletzt durch etliche Streitpunkte belastet. Vor allem die deutsche Enthaltung im UN-Sicherheitsrat zur Militärintervention in Libyen hatte in Washington Irritationen hervorgerufen.

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Unmittelbar nach dem Empfang zogen sich Merkel und Obama zu einem ersten offiziellen Gespräch zurück. Dabei wurde unter anderem die Euro-Krise angesprochen. Nach Auffassung von Obama ist die Bekämpfung der Schulden entscheidend für die weltweite konjunkturelle Erholung. Auch Merkel nannte die Stabilität in der Eurozone einen wichtigen Faktor für die weltweite Stabilität.

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Bereits am Montagabend hatte Obama die Kanzlerin samt einer hochrangigen Delegation zu einem vertraulichen Gespräch in ein Restaurant in Washington eingeladen. Themen seien die arabische Revolution, der Krieg in Afghanistan und der Nahost-Konflikt gewesen, verlautete aus deutschen Regierungskreisen. Es sei ein "schönes, zweistündiges Gespräch in entspannter Atmosphäre" gewesen.

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Bei der Begegnung am Dienstag im Oval Office waren auch die mit Merkel angereisten fünf Bundesminister sowie deren US-Kollegen dabei.

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Auf der anschließenden Pressekonferenz gab es ein launiges Geplänkel über einen möglichen Berlinbesuch des US-Präsidenten. Obama sagte, er habe dazu noch reichlich Zeit - er rechne schließlich mit einer zweiten Amtszeit. In Deutschland herrscht teilweise Irritation, dass Obama bislang noch nicht in Berlin war. Es gibt Gerüchte, dass der US-Präsident die deutsche Hauptstadt meidet, weil ihm im Wahlkampf 2008 versagt wurde, am Brandenburger Tor zu sprechen. Merkel reagierte darauf mit dem Hinweis, dass Berlin den Präsidenten mit offenen Armen begrüßen würde. "Ich kann versprechen, das Brandenburger Tor steht noch eine Weile."

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