USA:Journalist über Bin Laden

Obamas Regierung hat im Zusammenhang mit der Tötung des Al-Qaida-Chefs die Welt belogen: Diesen Vorwurf erhebt ein US-Autor.

Ein bekannter US-Journalist hat Präsident Barack Obama "Lügen" im Zusammenhang mit der Tötung des Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden vor vier Jahren vorgeworfen. Bei der Vorbereitung und Ausführung des tödlichen Angriffs durch US-Elitetruppen im pakistanischen Abbottabad im Mai 2011 hätten Pakistans Armee und Geheimdienst eine stärkere Rolle gespielt, als bislang bekannt sei, schreibt Seymour Hersh in der London Review of Books. Er beruft sich auf Angaben eines namentlich nicht genannten ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter. Neu in seiner Darstellung: Bin Laden soll damals bereits seit Jahren Gefangener des pakistanischen Geheimdienstes ISI gewesen sein. Zudem sei er schwer erkrankt gewesen und es soll auch keine Gegenwehr gegeben haben. Laut Hersh sollen die USA einem pakistanischen Geheimdienstmitarbeiter eine Prämie in Höhe von 25 Millionen Dollar gezahlt haben. Dieser habe daraufhin Bin Ladens Aufenthaltsort preisgegeben. Auch soll Hersh zufolge fraglich sein, ob die Leiche des Top-Terroristen auf See bestattet wurde. Kritiker bemängeln an Hershs Ausführungen, dass er sich im Wesentlichen auf den einen anonymen Geheimdienstmitarbeiter beruft. Namentlich in Hershs Text genannte Quellen widersprechen der Version zwar nicht, legen aber auch keine konkreten Beweise vor, die ihre Darstellung stützen würden.

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