Prozess in den USA:Jahrzehnte der Schande

Prozess in den USA: Die meisten der anwesenden Opfer und Angehörigen weinen, als Pennsylvanias Generalstaatsanwalt den verstörenden Bericht vorstellt.

Die meisten der anwesenden Opfer und Angehörigen weinen, als Pennsylvanias Generalstaatsanwalt den verstörenden Bericht vorstellt.

(Foto: Matt Rourke/AP)

Vergewaltigungen, Folter, Vertuschung: Schonungslos legt die Staatsanwaltschaft von Pennsylvania offen, wie sich mehr als 300 Priester an tausend Opfern vergangen haben. Nun werden Konsequenzen gefordert.

Von Christian Zaschke, New York

So nüchtern wie möglich hat die Staatsanwaltschaft von Pennsylvania in einem just veröffentlichten Ermittlungsbericht aufgeschrieben, was mehr als 300 katholische Priester mindestens tausend Opfern über einen Zeitraum von 70 Jahren in dem Bundesstaat angetan haben. Doch auch die Sprache der Bürokratie kann den Horror nicht mildern. Ein Priester, heißt es im Bericht, habe im Krankenhaus ein Mädchen vergewaltigt, nachdem diesem gerade die Mandeln entfernt worden waren. Ein anderer Priester habe sein Opfer gefesselt und mit Lederriemen geschlagen. In Pittsburgh habe es einen Ring von Priestern gegeben, die ihre Opfer untereinander austauschten, um sie zu vergewaltigen. Ein Priester habe in Amt und Würden bleiben dürfen, nachdem er ein Mädchen geschwängert und dann zu einer Abtreibung gezwungen hatte.

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