Ivanka Trump richtet sich im Zentrum der Macht ein: Die US-Präsidententochter hat nun ein eigenes Büro im Weißen Haus, bestätigt ein US-Regierungsvertreter. Sie war bereits häufig bei politischen Anlässen im Weißen Haus zugegen - zuletzt am Freitag beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Eigene Büroräume hatte die Tochter von Präsident Donald Trump bislang aber nicht. Dass Staats- oder Regierungchefs demokratisch nicht legitimierte Familienmitglieder ohne offizielle Rolle in die Regierungsgeschäfte einbeziehen, ist in westlichen Demokratien nicht üblich.
Ivanka Trumps Anwältin Jamie Gorelick sagte dem Nachrichtenportal Politico, die Tochter des Präsidenten werde Trumps "Augen und Ohren" im Weißen Haus sein. Sie soll auch Zugang zu Informationen bekommen, die als vertraulich eingestuft sind. Die 35-Jährige werde sich an alle Regeln für Präsidentenberater halten, auch wenn sie selbst nicht bezahlt werde und kein offizielles Amt übernehme. "Mit einer erwachsenen Tochter des Präsidenten, die aktiv an der Arbeit der Regierung beteiligt ist, betreten wir Neuland", räumte Gorelick ein. Ivanka Trump sei "keine Angestellte der Regierung", stellte sie klar.
Mit ihrem Ehemann Jared Kushner verhält es sich anders: Er ist offiziell als Berater des Präsidenten tätig und wurde als Mitarbeiter des Weißen Hauses vereidigt. Die wichtige politische Rolle der beiden, die auch als Geschäftsleute tätig sind, hat Fragen zu möglichen Interessenkonflikten aufgeworfen.