USA: Gesundheitsreform:Obama vor Offensive

US-Präsident Obama will in einem neuen Anlauf seine Gesundheitsreform durchsetzen. Die Republikaner unterstellten ihm derweil, Schüler sozialistisch zu indoktrinieren - das Weiße Haus reagierte prompt.

US-Präsident Barack Obama will im Streit über seine Pläne für eine Gesundheitsreform direkt nach der parlamentarischen Sommerpause in die Offensive gehen und dazu offenbar in der nächsten Woche vor dem Kongress sprechen.

Obama, AP

Neue Strategie: Mit einer Rede vor dem Kongress will US-Präsident Obama für seine Gesundheitsreform werben.

(Foto: Foto: AP)

Obama wolle am kommenden Mittwoch in einer gemeinsamen Sitzung des Senats und des Repräsentantenhauses für sein Vorhaben werben, verlautete aus Kongresskreisen.

Kommende Woche kehren die Abgeordneten aus einer vierwöchigen Sitzungspause nach Washington zurück. Regierungskreisen zufolge bereitet Obama eine neue Strategie vor, um seine Gesundheitsreform durch den Kongress zu bringen. Ein hochrangiger Mitarbeiter sprach von einer Grundsatzrede.

Etwa 46 Millionen Menschen in den USA haben keine Krankenversicherung, darunter Millionen von illegal Eingewanderten. Die Kosten im Gesundheitswesen liegen bei 2,5 Billionen Dollar und damit pro Kopf höher als in jedem anderen Land.

Allerdings sind Umfragen zufolge die mehr als 250 Millionen US-Bürger mit einer Versicherung mit ihrer Versorgung zufrieden. Sie befürchten, nach einer Reform schlechter dazustehen.

Obama hat eine Reform des Gesundheitswesens zu einem Kernprojekt seiner Amtszeit erklärt. Er trifft damit vor allem bei den Republikanern aber auch bei einigen Vertretern der eigenen demokratischen Partei auf Widerstand. Zudem haben Umfragen in den vergangenen Wochen gezeigt, dass viele Bürger seine Vorschläge verwirrend finden.

Derweil hat der Parteichef der Republikaner in Florida eine andere geplante Rede von Obama anlässlich des Beginns des neuen Schuljahrs scharf kritisiert.

Das sei nur ein Vorwand, damit Obama die Schüler indoktrinieren und seine "sozialistische Ideologie" verbreiten könne, erklärte Jim Greer. Er sei entsetzt, dass Steuergelder benutzt werden sollten, damit Obama seine "liberale Propaganda" verbreiten könne.

Greer brauche sich keine Sorgen zu machen, erklärte dagegen das Weiße Haus.

Obama werde vor Schülern keine politische Rede halten. Obama will am Dienstag in einer Rede darauf hinweisen, wie wichtig es ist, die Schule abzuschließen, hart zu arbeiten und Bildungsziele zu erreichen.

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