Das US-Verteidigungsministerium hat ein Foto des chinesischen Ballons veröffentlicht, der Anfang des Monats über den USA aufgetaucht war. Auf der Aufnahme sei zu sehen, wie der Ballon am 3. Februar über dem Festland der USA schwebe, teilte das Pentagon mit. Das Bild ist aus dem Cockpit eines Aufklärungsflugzeugs des US-Militärs aufgenommen worden. Einen Tag später schoss das US-Militär den chinesischen Ballon vor der Küste des Bundesstaats South Carolina über dem Atlantik ab.
Die Bergung des Ballons war bereits Ende vergangener Woche abgeschlossen worden. Das Spionageabwehrbüro der Bundespolizei FBI wertet nun die Trümmerteile aus. "Der größte Teil des Ballons, einschließlich der Ladung, wurde geborgen", sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Weitere Einzelheiten zur Auswertung der Trümmer wollte sie nicht nennen und verwies an das FBI.
Die USA warfen China vor, es habe mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei. Der Vorfall sowie der Abschuss dreier weiterer unbekannter Fluggeräte über Nordamerika sorgt für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder.
Vor einer Woche sagte US-Präsident Joe Biden, dass man noch nicht genau wisse, worum es sich bei den drei Objekten gehandelt habe, die nach dem Ballon abgeschossen wurden. Es deute aber nichts auf eine Verbindung zur chinesischen Spionage hin. "Höchstwahrscheinlich" seien sie "an private Unternehmen, Freizeit- oder Forschungseinrichtungen" gebunden, "die das Wetter untersuchen oder andere wissenschaftliche Forschungen durchführen".
Biden entschuldige sich nicht dafür, den Ballon heruntergeholt zu haben, bemühte sich aber, das Verhältnis zu China etwas zu beruhigen. Man suche den Wettbewerb, nicht den Konflikt, sagte er. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums reagierte daraufhin kühl auf die Stellungnahme des US-Präsidenten: "Die USA können nicht nach Kommunikation und Dialog fragen, während sie Spannungen anfachen und die Krise eskalieren."
