Süddeutsche Zeitung

USA:FBI rechnet mit weiterer Gewalt

Trump-Anhänger planen laut Ermittlern bei der Amtseinführung Bidens Störaktionen sowie Proteste in allen 50 Hauptstädten der Bundesstaaten. Tausende Sicherheitskräfte werden nach Washington verlegt.

Vor der Vereidigung von Joe Biden als neuer Präsident wappnen sich die USA gegen drohende landesweite Ausschreitungen. Das FBI verwies intern darauf, dass Planungen für bewaffnete Proteste in Washington und den Hauptstädten aller 50 Bundesstaaten liefen, wie aus Ermittlerkreisen zu vernehmen war. Die Bundespolizei warnte vor weiterer Gewalt von Anhängern des scheidenden Präsidenten Donald Trump ab dem Wochenende bis zu Bidens Amtseinführung am 20. Januar. Biden zeigte sich jedoch unbeeindruckt: "Ich habe keine Angst, den Eid im Freien abzulegen", sagte der Wahlsieger. In Washington werden zur Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen etwa 10 000 Nationalgardisten erwartet. 5000 weitere Soldaten könnten hinzugezogen werden, wenn die Behörden dies anfordern sollten, erklärte der Chef der Koordinationsstelle für die Nationalgarde der Bundesstaaten, General Daniel Hokanson. Am vergangenen Mittwoch hatten Trump-Anhänger das Kapitol in Washington gestürmt, als die Kongressmitglieder gerade dabei waren, Bidens Wahlsieg formell zu bestätigen. Fünf Menschen starben. Trump wird für die Vorgänge verantwortlich gemacht, weil er kurz vor den Ausschreitungen in einer Rede zum Marsch aufs Kapitol aufgerufen und über Wochen hinweg angeblichen Wahlbetrug angeprangert hatte.

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