USA:Er könnte wirklich US-Präsident werden

Die Zeiten, in denen man über Donald Trump noch lachen konnte, sind vorbei.

Kommentar von Hubert Wetzel

In Nevada hat Donald Trump den dritten Vorwahlsieg in Folge geschafft, nach New Hampshire und South Carolina. Er hat jetzt in drei sehr unterschiedlichen US-Bundesstaaten mit jeweils recht eigener Wählerschaft gewonnen. Trump ist damit von allen republikanischen Präsidentschaftsbewerbern derjenige mit der breitesten Anhängerschaft. Natürlich kann noch viel passieren. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass Trump weiter Vorwahlen gewinnt, ist deutlich höher als die, dass er doch noch kollabiert. Fazit: Es ist an der Zeit, sich ernsthaft mit dem Gedanken zu befassen, dass Donald Trump der Präsidentschaftskandidat der Republikaner in diesem Jahr sein wird.

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Nun könnte man meinen, es sei vor allem das Problem der Republikaner, wenn sie einen Mann zu ihrem Kandidaten machen wollen, der die Manieren und das Weltbild eines Komodowarans hat. Doch das wäre zu kurz gedacht. Denn aus dem ersten Fazit folgt ein zweites - ein schreckliches: Wenn Trump der Kandidat für die Präsidentschaftswahl werden kann, dann kann er auch der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden.

Niemand kann derzeit sagen, wie groß Trumps Chancen bei der Wahl im November wären. Sicher ist nur: Die Regeln, die bisher für amerikanische Wahlkämpfe galten, gelten dieses Jahr nicht. Sonst wäre Trump nicht dort, wo er ist. Und die Zeiten, in denen man über Donald Trump noch lachen konnte, sind vorbei.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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