Nachruf:Zu allem entschlossen

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Am 5. Februar 2003 versuchte Colin Powell (1937-2021) dem UN-Sicherheitsrat einzureden, er habe Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak. (Foto: Ray Stubblebine/Reuters)

Colin Powell war Soldat, General und US-Außenminister. Von seiner Rolle im Irak-Krieg hat sich sein Ruf nie wieder richtig erholt.

Von Hubert Wetzel, Washington

Wie sinnlos Krieg sein kann, hat Colin Powell ziemlich früh in seiner Soldatenkarriere gelernt. 1962 war er als amerikanischer Militärberater einer Einheit der südvietnamesischen Armee zugeteilt. Zu den Aufgaben der Einheit gehörte es, einen Flugplatz im Dschungel zu sichern. Der Flugplatz allerdings wurde nur dazu gebraucht, um diese Einheit zu versorgen. Während all der Jahre, in denen die USA danach noch in Vietnam gekämpft hätten, habe er nie einen Zweck in dem Krieg entdecken können, der über diesen absurden Zirkelschluss hinausging, schrieb Powell später in seiner Autobiografie "An American Journey". Den Feind bekam Powell damals nur in Form einiger angespitzter Bambusstäbe zu sehen, in die er trat.

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