US-Präsident Joe Biden verschiebt seine Reise nach Deutschland. Das teilte das Weiße Haus mit. Grund ist der Hurrikan „Milton“, der gerade auf den US-Bundesstaat Florida zusteuert. Die Bundesregierung erklärte, sie sei über die Absage informiert worden. Die US-Regierung nannte zunächst keine Details dazu, wann Biden, dessen Amtszeit im Januar endet, die Reise nachholen wolle.
Nach der kurzfristigen Verschiebung will Biden nun mit Bundeskanzler Olaf Scholz telefonieren. „Ich werde heute mit meinem Freund, dem deutschen Bundeskanzler, sprechen, und wir werden versuchen, eine Lösung zu finden“, sagte der US-Präsident bei einer kurzen Ansprache im Weißen Haus. Die Zeitverschiebung nach Washington D.C. beträgt sechs Stunden, der frühe Abend deutscher Zeit entspricht der Mittagszeit dort. Er habe immer noch vor, all die Orte zu besuchen und an den Konferenzen teilzunehmen, für die er zugesagt habe.
Bidens Besuch war von Donnerstag an geplant. In Deutschland wollte Biden unter anderem an einem Ukraine-Gipfel teilnehmen, zu dem der US-Präsident selbst einlud. Die Reise nach Deutschland sei ein „starkes Symbol“, hatte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre gesagt. Der Besuch sollte die transatlantische Sicherheit und die entschlossene Unterstützung für die Ukraine unterstreichen. Ob der Gipfel nun abgesagt wird oder trotzdem stattfindet, ist noch unklar.

Unwetter:Erster großer Herbststurm droht: „Da kommt einiges zusammen“
Auf Europa steuert Ex-Hurrikan „Kirk“ zu. In den USA warnen die Behörden erneut vor einem katastrophalen Wirbelsturm. Ein Meteorologe erklärt, wie die Unwetter zusammenhängen und worauf sich Deutschland vorbereiten sollte.
In Berlin waren ein Treffen Bidens mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) geplant. Am Samstag sollte Biden nach Rheinland-Pfalz reisen, wo auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein der Ukraine-Gipfel stattfindet. Im Anschluss wollte der 81-Jährige weiter nach Angola reisen. Auch diese Reise verschiebt er nun.
Zuletzt hatte Hurrikan „Milton“ vor der Westküste Floridas im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen. Er ist nun Hurrikan der höchsten Kategorie 5 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu knapp 260 Kilometern pro Stunde. Meteorologen gehen davon aus, dass der Sturm am Mittwoch als Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten um die 200 Kilometer pro Stunde die Golfküste Floridas treffen wird. Dort könnte er großen Schaden anrichten.
Erst vor etwa eineinhalb Wochen hatte Hurrikan Helene schwere Schäden im Südosten der USA angerichtet.