Blumen, Kerzen und Gebete für Gabrielle Giffords: In Tucson gedenken Menschen dem schwer verletzten Opfe des Attentats. Auch Washington und an der Wall Street ruhte für eine Schweigeminute. Stille der Trauer zwei Tage nach dem Attentat von Arizona: In Washington gedachten die Mitglieder des Kongresses und Regierungsbeamte den Opfern des Attentats von Jared Lee Loughner sowohl vor dem US-Kapitol...
...als auch in dem Gebäude, in dem Gabrielle Giffords, der das Attentat gegolten hatte, als Abgeordnete des Kongresses tätig war.
Das Präsidentenpaar trauert. Barack Obamas Parteifreundin Giffords überlebte das Attentat zwar mit einem Kopfdurchschuss, sechs Menschen wurden jedoch von den Kugeln des Schützen getötet.
Auch an der sonst so hektischen New Yorker Börse an der Wall Street kehrte ein Moment der Stille ein, um den Opfern des Attentats von Arizona zu gedenken.
Anhänger der schwer verletzten Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords zündeten vor ihrem Wahlkampfbüro in der Stadt Tucson Kerzen an. Der Eingang des ...
... Gebäudes verwandelte sich am Abend zu einer Gedenkstätte für die demokratische Politikerin. Sie liegt nach einer Notoperation im Krankenhaus. Ein Schuss des Attentäters traf sie in den Kopf und durchschlug ihre linke Gehirnhälfte. Nach Angaben ihrer Ärzte wird sie den Anschlag überleben, Folgeschäden wie Sprach- oder Sehstörungen sind bei derartigen Verletzungen aber sehr wahrscheinlich.
Während Giffords in Lebensgefahr schwebt, haben diese sechs Menschen das Attentat nicht überlebt. Obere Reihe, von links: Christina Taylor Green (neun Jahre alt), Dorothy Morris (76), John Roll (63). Untere Reihe: Phyllis Schneck (79), Dorwin Stoddard (76) und Gabe Zimmerman (30).
In Washington wehten die Nationalflaggen am Weißen Haus und am Kongress auf Halbmast. Präsident Barack Obama versprach eine rückhaltlose Aufklärung. Die Gesetzesberatungen im Repräsentantenhaus wurden bis auf weiteres ausgesetzt. In klassischen Medien und Blogs ist derweil eine Diskussion darüber entbrannt, welchen Einfluss ...
... die scharfe Rhetorik der Republikaner auf den Attentäter hatte. Der Sheriff von Tucson, Clarence Dupnik, machte das aufgeheizte politische Klima in den USA für die Mordtat mitverantwortlich. Der Vater der Politikerin Giffords sagte unter Tränen, seine Tochter habe einen Feind: "die Tea Party". Die erzkonservative Graswurzel-Bewegung ist bekannt für ihre Tiraden gegen liberale Politiker. Sie stellt Barack Obama als Hitler dar und geißelt gleichsam die "sozialistische" Politik des US-Präsidenten.
Die Galionsfigur der Tea Party, die frühere Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, hatte im Kongresswahlkampf 2010 eine Landkarte veröffentlicht, auf der bestimmte Wahlbezirke mit Fadenkreuzen im Stile eines Zielfernrohrs markiert waren. Auch den Bezirk von Gabrielle Giffords nahm Palin "ins Visier", wollte ihn also für die Republikaner gewinnen. Giffords klagte damals über diese martialische Geste. Nach dem Attentat verschwand die Grafik von Palins Website. Eine Sprecherin sagte, es habe sich bei den Markierungen nicht um Fadenkreuze, sondern um Symbole eines Landvermessers gehandelt.
Der Bundesstaat Arizona pflegt den Ruf, der "Wilde Westen" der USA zu sein. Auch die liberale Politikerin Giffords sprach sich gegen jede Beschränkung der Waffengesetze aus und forderte schärfere Kontrollen an der Grenze zu Mexiko.
Dass sie nun ein Opfer der laxen Waffengesetzgebung wurde, bestürzt in Arizona viele Menschen. Diese Frau gedenkt in Tucson mit einer Kerze den Opfern des Attentats. Der 22 Jahre alte Todesschütze Jarred Lee Loughner benutzte eine halbautomatische Waffe, die er zuvor legal erworben hatte.