US-Wahlkampf:Worte zur Krise

Obama und McCain wettern gegen das korrupte System von Washington. Den Banken drohen sie mit härteren Kontrollen, den Bürgern versprechen sie schnelle Hilfe. Ihre Zitate in Bildern.

10 Bilder

John McCain, Blue Bell/Pennsylvania, AFP

Quelle: SZ

1 / 10

Sie sind schuld an der Krise! John McCain stellt das politische und ökonomische System Washingtons an den Pranger.

"Die Finanzkrise, die wir heute erleben, begann mit der Korruption und Manipulation des Hypothekensystems. Im Zentrum waren die Lobbyisten, Politiker und Bürokraten, denen es gelang, den Kongress und die Behörden zu überreden, die Probleme von Fannie Mae und Freddie Mac zu ignorieren."

McCain am 19. September in Wisconsin

Foto: AFP

Barack Obama in Toledo/Ohio, AFP

Quelle: SZ

2 / 10

Barack Obama sieht nicht nur Manager und Politiker sondern auch die kleinen Leuten in der Verantwortung.

"Ein Grund für diese Krise ist, dass alle über ihre Möglichkeiten gelebt haben - von Wall Street über Washington bis zu einigen an Main Street. Manager wurde gierig. Politiker gaben mehr Geld aus als sie hatten. Banken verführten Leute, Häuser zu kaufen, die sie sich nicht leisten konnte und einige Leute wussten, dass sie sich diese Häuser nicht leisten konnten und kauften sie trotzdem."

Obama am 13. Oktober in Ohio

Foto: AFP

John McCain, Blue Bell/Pennsylvania, AFP

Quelle: SZ

3 / 10

Besondere Verantwortung für die Finanzkrise trägt nach Ansicht McCains sein Rivale Obama.

"Vor zwei Jahren habe ich zur Bekämpfung der Korruption bei Fannie Mae und Freddie Mac aufgerufen. Der Kongress tat nichts. Die Behörden taten nichts. Senator Obama tat nichts und profitierte sogar noch von diesem System des Missbrauchs und Skandals. Während Fannie und Freddie versuchten, den Kongress von ihrem Kartenhaus fern zu halten, nahm Senator Obama ihr Geld."

McCain am 19. September in Wisconsin

Foto: AFP

Barack Obama in Toledo/Ohio, AFP

Quelle: SZ

4 / 10

Obama seinerseits verweist auf die Fehler McCains im Vorfeld der Finanzkrise und kritisiert seine Philosophie.

"Als ich vor Monaten vor den Gefahren warnte, die wegen mangelnder Kontrollen an der Wall Street drohten, hat Senator McCain dem Wall Street Journal gesagt, ich zitiere: 'Ich bin immer für weniger Regulierung.' (...)

"McCains Philosophie besagt, wir sollten denen mehr geben, die bereits am meisten haben und hoffen, dass der Wohlstand durchsickert. Seine Philosophie besagt, selbst auf der Hand liegende Regulierung sei unnötig und unsinnig."

Obama am 18. September in New Mexico

Foto: AFP

John McCain, Blue Bell/Pennsylvania, Reuters

Quelle: SZ

5 / 10

McCain schlägt zurück und wirft Obama vor, heute Dinge zu versprechen, gegen die er zuvor stets gestimmt hat.

"Er (Obama) ist ein eloquenter Redner, aber selbst er kann die Tatsache, dass er bisher höhere Steuern unterstützt hat, nicht in ein glaubwürdiges Versprechen umwandeln, Steuern zu senken. Was er heute verspricht, ist das Gegenteil dessen, was er seine gesamte Karriere getan hat. (...)

Wenn ich zum Präsidenten gewählt werde, werde ich in der effizientesten Weise, wie das ein Präsident kann, helfen, Jobs für Amerikaner zu schaffen - mit Steuersenkungen, die direkt darauf zielen, Arbeitsplätze zu schaffen und Ihre Ersparnisse zu schützen."

McCain am 14. Oktober in Pennsylvania

Foto: Reuters

Barack Obama in Toledo/Ohio, AFP

Quelle: SZ

6 / 10

Obama mahnt einen grundlegenden Richtungswechsel an - und meint damit vor allem McCain, der seit Jahrzehnten zum Washingtoner Establishment gehört.

"Wir können uns nicht aus dieser Krise befreien, wenn wir weiter in der selben, katastrophalen Richtung gehen. Wir können nicht die Richtung ändern mit einem neuen Fahrer, der der selben alten Karte folgt. (...)

In 47 Tagen (bei der Wahl) könnt Ihr alle in Washington feuern, die das Durchsicker-, das Jeder-für-sich-, das Schau-in-die-andere-Richtung-Prinzip vertreten und uns auf diesen katastrophalen Weg geführt haben."

Obama am 18. September in New Mexico

Foto: AFP

John McCain, Davenport/Iowa, AFP

Quelle: SZ

7 / 10

Auch McCain versucht, sich als Kämpfer gegen das System zu profilieren - und als Lichtgestalt in der Krise.

"Ich werde mich auflehnen gegen die korrupten Wege in Washington, die verschwenderischen Ausgaben und den Missbrauch der Macht und ich werde diesen Missbrauch beenden, was auch immer es kostet. (...)

Ich werde sicher stellen, dass die 700 Milliarden, die für die Rettung der Wirtschaft aufgewandt werden, nicht dazu dienen, weiter eben jene Leute und Institutionen reicher zu machen, die diese Probleme durch ihr eigenes verantwortungsloses Handeln verursacht haben."

McCain am 14. Oktober in Pennsylvania

Foto: AFP

Barack Obama in Toledo/Ohio, AFP

Quelle: SZ

8 / 10

Obama macht sich stark für ein zweites Rettungspaket - diesmal nicht für die Banken sondern für die Bürger.

"Ich glaube, dass die Schatzkammer sich nicht darauf beschränken sollte, hypothekenbasierte Garantien aufzukaufen. Sie sollte auch helfen, den Markt für individuelle Hypotheken, Studien-, Auto- und Kreditkartenkredite aufzutauen."

Obama am 13. Oktober in Ohio

Foto: AFP

John McCain, Blue Bell/Pennsylvania, AFP

Quelle: SZ

9 / 10

Auch McCain will den kleinen Leuten zu Hilfe kommen und verspricht, die Banken härter ran zu nehmen.

"Anstatt nur jene Institutionen zu stützen, die man für so groß hält, dass man sie nicht zu scheitern lassen wagt, werden wir mehr von dem öffentlichen Geld einsetzen, um Unternehmen und Hausbesitzern zu helfen, die zu klein sind, um zu überleben. (...)

Wenn die Regierung Geld zur Verfügung stellt, um Unternehmen zu stützen, werden die Auflagen sehr strikt sein, es wird komplette Transparenz geben und das Sicherheitsnetz für unser Finanzsystem wird kein goldener Fallschirm für gescheiterte Manager."

McCain am 14. Oktober in Pennsylvania

Foto: AFP

Barack Obama in Toledo/Ohio, AFP

Quelle: SZ

10 / 10

Obama gibt sich besorgt um die Not der Bürger, ist aber optimistisch, dass er die Probleme lösen kann.

"Die Schatzkammer muss nun die ihr gegebene Autorität einsetzen und entschlossen den Leuten helfen, Zwangsversteigerungen zu vermeiden und in ihren Häusern zu bleiben. Wir brauchen kein neues Gesetz oder ein weiteres 300 Milliarden Geschenk an Banken wie Senator McCain vorgeschlagen hat, wir müssen nur schnell und entschlossen handeln."

Obama am 13. Oktober in Ohio

Foto: AFP

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: