USA:Trump umwirbt Swing State mit Abschaffung der Trinkgeld-Steuer

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Trump in Las Vegas: Unterstützer des Republikaners in Feierstimmung (Foto: BRANDON BELL/Getty Images via AFP)

Er macht Stimmung gegen Migranten und will Zölle auch zur Eindämmung illegaler Einwanderung nutzen. Jetzt umwirbt Donald Trump in Las Vegas den Dienstleistungssektor.

Donald Trump wirbt in der Touristenstadt Las Vegas mit der Abschaffung der Besteuerung von Trinkgeld um Stimmen im Dienstleistungssektor. "Das ist das erste Mal, dass ich das sage, und für die Hotelangestellten und die Leute, die Trinkgeld bekommen, wird es eine große Freude sein, denn wenn ich im Amt bin, werden wir keine Steuern auf Trinkgelder erheben", sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat am Sonntag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Nevada.

Der US-Bundesstaat gilt als einer der Schlüsselstaaten für die Präsidentschaftswahl im November. Sowohl US-Präsident Joe Biden als auch Trump werden in dem sogenannten "Swing State" gute Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt.

Trump hat bereits versprochen, die von den Republikanern 2017 beschlossenen Steuersenkungen, die Ende 2025 auslaufen, dauerhaft einzuführen. Steuerexperten schätzen, dass dies das US-Defizit über einen Zeitraum von zehn Jahren im Vergleich zu aktuellen Prognosen um rund vier Billionen Dollar erhöhen würde.

Nevada ist einer von sechs oder sieben Swing States, die voraussichtlich den Ausgang der Wahlen entscheiden werden. Der jüngsten Umfrage von Fox News nach dem Schuldspruch Trumps im Schweigegeldprozess zufolge liegt Trump in Nevada fünf Prozentpunkte vor Biden.

Bidens Kontrastprogramm in Frankreich

Biden hat dagegen zum Abschluss eines fünftägigen Besuches in Frankreich einen amerikanischen Militärfriedhof außerhalb von Paris besucht. Der 81-Jährige nahm am Sonntag gemeinsam mit seiner Frau Jill auf dem Friedhof Aisne-Marne nordöstlich der französischen Hauptstadt an einer Kranzniederlegung teil und gedachte dort amerikanischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gestorben waren.

Einen Besuch auf ebendiesem Friedhof hatte Bidens Amtsvorgänger Trump 2018 bei einer Frankreich-Reise kurzfristig „wegen schlechten Wetters“ abgesagt, was damals heftig kritisiert wurde als Respektlosigkeit gegenüber Veteranen.

Mit seiner symbolträchtigen Visite dort setzte Biden nun einen Kontrapunkt zu Trump, wie schon bei seinen vorherigen Stationen des Trips. Auf die Frage, warum genau er diesen Friedhof besuche, sagte Biden, es sei nicht denkbar, zu den D-Day-Feierlichkeiten in die Normandie zu reisen, aber nicht den kurzen Weg auf sich zu nehmen, um auch hier gefallenen US-Soldaten Respekt zu zollen.

Der Demokrat hatte bereits bei seinen anderen Auftritten auf der Auslandsreise mitten im Wahljahr betont ein Kontrastprogramm zu Trump geboten und sich als Gegenentwurf zu dem Republikaner präsentiert - angesichts dessen möglicher Rückkehr ins Weiße Haus.

© SZ/Reuters/dpa/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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