Süddeutsche Zeitung

US-Wahl:Prominente Republikaner: "Niemand von uns wird für Trump stimmen"

  • 50 prominente Republikaner vom ehemaligen CIA-Direktor Michael Hayden bis hin zu Ex-Heimatschutzminister Michael Chertoff warnen mit scharfen Worten vor Donald Trump.
  • Er wäre ein Sicherheitsrisiko und der "rücksichtsloseste US-Präsident der Geschichte".
  • Trump feuert zurück: Es handele sich um "nichts anderes als eine gescheiterte Washingtoner Elite, die sich an ihre Macht klammert".

Mit einer beispiellosen öffentlichen Distanzierung haben 50 namhafte Vertreter der Republikaner vor einer Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten gewarnt - dem Kandidaten ihrer eigenen Partei. "Herrn Trump fehlen der Charakter, die Werte und die Erfahrung, um Präsident zu sein", hieß es in der Erklärung. "Er schwächt die moralische Autorität der USA als Führerin der freien Welt." Zwar hätten die Unterzeichner auch Zweifel an der von den Demokraten nominierten Kandidatin Hillary Clinton. Aber: "Niemand von uns wird für Donald Trump stimmen."

Die Erklärung ist unter anderem unterzeichnet vom ehemaligen CIA-Direktor Michael Hayden, dem früheren Heimatschutzminister Michael Chertoff, dem ersten Direktor aller US-Nachrichtendienste, John Negroponte, und den ehemaligen US-Handelsbeauftragten Carla Hills und Robert Zoellick. Einige der Genannten haben unter einem oder mehreren republikanischen US-Präsidenten gearbeitet. Organisiert wurde die Erklärung von Philip Zelikow, der Condoleezza Rice in ihrer Zeit als US-Außenministerin beriet.

"Aus außenpolitischer Sicht ist er nicht qualifiziert, Präsident und oberster Befehlshaber der Streitkräfte zu sein", hieß es in dem Schreiben weiter. "Vielmehr sind wir davon überzeugt, dass er ein gefährlicher Präsident wäre, unter dem die nationale Sicherheit und das Wohlergehen des Landes Risiken ausgesetzt wären." Zwar seien viele Amerikaner frustriert. "Aber Donald Trump ist nicht die Antwort. Wir sind überzeugt, dass er der rücksichtsloseste ('most reckless') Präsident in der amerikanischen Geschichte wäre."

Trump schmäht Kritiker als "gescheiterte Elite"

Trumps Reaktion ließ nicht lange auf sich waren: Bei den Unterzeichnern handele es sich um "nichts anderes als eine gescheiterte Washingtoner Elite, die sich an ihre Macht klammert", hieß es in einer Erklärung Trumps.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3113846
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/afp/rtr/lalse/gal
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.