Süddeutsche Zeitung

US-Wahl:Ein Muslim stemmt sich gegen Donald Trump

Khizr Khan hat seinen Sohn im Irakkrieg verloren. Auf dem Parteitag der Demokraten rührt er das Publikum.

Auf dem Parteitag in Philadelphia traten die bekanntesten Demokraten auf. US-Präsident Barack Obama, seine Frau Michelle, Ex-Präsident Bill Clinton und natürlich seine Frau Hillary, die dort offiziell zur Kandidatin gekürt wurde.

Doch für einen der emotionalsten Momente sorgte einer, den kaum jemand kennt: Ein Mann namens Khizr Khan. Khan ist Muslim, und als solcher griff er Donald Trump scharf an. Seit Monaten schon macht der republikanische Kandidat Wahlkampf auf Kosten der Muslime in den USA. Am deutlichsten wurde das, als er im Dezember ein generelles Einreiseverbot für sie forderte.

Khan sprach dagegen mit belegter Stimme an. Seinen Sohn Humayun war Soldat, er starb 2004 im Irakkrieg. "Waren sie jemals auf dem Friedhof in Arlington?", fragte er an Trump gerichtet. Dort sind viele US-Soldaten beerdigt. "Haben Sie die Gräber der tapferen Patrioten gesehen, die bei der Verteidigung der USA starben? Sie werden dort alle Religionen, alle Geschlechter und alle Ethnien sehen. Sie aber (d.h. Trump) haben nichts geopfert!"

Für Jubel sorgte Khan auch, als er fragte, ob Trump überhaupt die Verfassung der USA gelesen habe. Dann griff er in die Innentasche seines Jackets und holte ein Exemplar hervor: "Ich leihe Ihnen gern meine."

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