US-Wahl:Apple verwehrt Republikanern Unterstützung - wegen Trump

Donald Trump Holds Campaign Rally In Phoenix, Arizona

Apple: Unbehagen mit Trumps Wahlkampf.

(Foto: AFP)

Der Tech-Gigant sponsert traditionell den Parteitag der Republikaner. Diesmal nicht - das Unbehagen über Donald Trump scheint zu groß zu sein.

Eigentlich fließt das Geld aus dem Silicon Valley in politischen Fragen meist in beide Richtungen: Demokraten und Republikaner werden gleichermaßen gesponsert. Damit soll eine politische Positionierung vermieden werden. Nun zieht aber eines der ganz großen IT-Unternehmen eine Trennlinie zu einer Partei: Apple will den Parteitag der Republikaner erstmals nicht mitsponsern. Grund ist offenbar das Unbehagen des Unternehmens über Donald Trump, der sich dort zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten krönen lassen möchte. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend.

Apple hat in der Vergangenheit immer Republikaner und Demokraten die technische Ausrüstung spendiert. Rein finanziell hat die Entscheidung für den Parteitag wohl keine großen Folgen, symbolisch sehr wohl. Zumal Apple nicht die einzige Firma ist, auch HP hat beschlossen, sich dieses Mal fernzuhalten.

Boykott-Aufrufe Trumps

Apple selbst hat die Entscheidung bislang nicht öffentlich bestätigt. Den Berichten zufolge hat der Konzern die Entscheidung der Parteiführung der Republikaner im Stillen übermittelt. Mit Trumps Wahlkampf gegen Immigranten, Frauen und Minderheiten, wolle man nichts zu tun haben, soll es hinter den Kulissen heißen, berichtet die New York Times. Überraschend ist die Entscheidung Apples nicht, schließlich hat Trump das Unternehmen auch immer wieder konkret kritisiert, beispielsweise wegen der Produktion in China. Und im Februar hat der Präsidentschaftskandidat zu einem Boykott aufgerufen, da Apple sich geweigert hatte, die Verschlüsselung des iPhones zu unterwandern, um dem FBI Zugriff auf das Smartphone eines der Attentäter von San Bernardino zu geben.

"Wir arbeiten mit einer Vielzahl anderer Tech-Firmen, die Teil des amerikanischen Polit-Prozesses sein wollen", kommentierte ein Parteisprecher die Entscheidung. Google und Facebook sind weiterhin unter den Unterstützern.

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