Lange hat es nach einem Duell wie 2020 um die US-Präsidentschaft ausgesehen. Donald Trump gegen Joe Biden hatten souverän ihre Vorwahlen gewonnen. Doch im ersten TV-Duell zeigte sich Joe Biden vom Alter gezeichnet, er verhaspelte sich, wirkte fahrig und unaufmerksam. Die Kritik am Kandidaten der Demokraten innerhalb der Partei wuchs, sodass Biden am 21. Juli seine Kandidatur zurückzog.
Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Termine.
Wann ist die US-Wahl 2024?
Am 5. November 2024 entscheidet sich, wer für die dann kommenden vier Jahre ins Weiße Haus einzieht. Zudem werden die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses und 34 von 100 Senatoren gewählt. Der Inauguration Day, der Tag der Amtseinführung des Präsidenten, ist am 20. Januar 2025.
Rund zwei Wochen zuvor, am 6. Januar 2025, findet die Stimmauszählung im US-Kongress statt. Nach der letzten Wahl kam es nach einer Rede von Noch-Präsident Donald Trump zum Sturm auf das US-Kapitol, den Sitz des Kongresses. Fünf Menschen starben, Hunderte wurden verletzt.
TV-Duelle zur US-Wahl 2024
Das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten am 21. Juli geriet für Joe Biden zum Debakel. Nach Wochen harter Kritik zog der amtierende Präsident schließlich seine Kandidatur zurück.
Bei ABC fand die zweite TV-Debatte am 10. September 2024 mit Kamala Harris und Donald Trump statt. Ein weiteres Duell ist derzeit nicht geplant, es könnte die einzige TV-Debatte zwischen Trump und Harris vor der Wahl am 5. November sein.
Am 1. Oktober treten zudem die beiden Vize-Kandidaten J.D. Vance und Tim Walz bei CBS News in einem TV-Duell aufeinander.
Die Termine der TV-Debatten:
- 27. Juni 2024: Erste TV-Debatte (CNN)
- 10. September 2024: Zweite TV-Debatte (ABC)
- 1. Oktober 2024: TV-Duell der Vize-Kandidaten J.D. Vance und Tim Walz (CBS News)
Vorwahlen und Nominierungsparteitag der Demokraten
Bei den Vorwahlen (je nach Staat als „Primary“ oder „Caucus“ durchgeführt) bestimmen die Parteien ihren Spitzenkandidaten für die Wahl. Bei den Demokraten fanden diese in den Bundesstaaten und Territorien zwischen Ende Januar und Anfang Juni 2024 statt. Statt des Siegers der Vorwahlen, Joe Biden, werden die Delegierten auf dem Parteitag eine andere Kandidatin oder anderen Kandidaten nominieren müssen.
- 23. Januar 2024: New Hampshire – Sieger: Joe Biden
- 3. Februar 2024: South Carolina – Sieger: Joe Biden
- 6. Februar 2024: Nevada – Sieger: Joe Biden
- 27. Februar 2024: Michigan – Sieger: Joe Biden
- 5. März 2024 (Super Tuesday): Alabama, Amerikanisch-Samoa (Sieger: Jason Palmer), Arkansas, Colorado, Iowa, Kalifornien, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Utah, Vermont, Virginia – Sieger: Joe Biden
- 12. März 2024: Auslandsdemokratinnen und -demokraten, Georgia, Mississippi, Nördliche Marianen, Washington – Sieger: Joe Biden
- 19. März 2024: Arizona, Florida, Illinois, Kansas, Ohio - Sieger: Joe Biden
- 23. März 2024: Louisiana, Missouri – Sieger: Joe Biden
- 2. April 2024: Connecticut, Delaware, New York, Rhode Island, Wisconsin – Sieger: Joe Biden
- 6. April 2024: Alaska, Hawaii, North Dakota – Sieger: Joe Biden
- 13. April 2024: Wyoming – Sieger: Joe Biden
- 23. April 2024: Pennsylvania – Sieger: Joe Biden
- 28. April 2024: Puerto Rico – Sieger: Joe Biden
- 7. Mai 2024: Indiana – Sieger: Joe Biden
- 14. Mai 2024: Maryland, Nebraska, West Virginia – Sieger: Joe Biden
- 21. Mai 2024: Kentucky, Oregon – Sieger: Joe Biden
- 25. Mai 2024: Idaho – Sieger: Joe Biden
- 4. Juni 2024: District of Columbia, Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota – Sieger: Joe Biden
- 8. Juni 2024: Guam, Amerikanische Jungferninseln – Sieger: Joe Biden
- 19. bis 22. August 2024: „Democratic National Convention“, auf dem der Präsidentschaftskandidat und Vizepräsidentschaftskandidat bestimmt sowie das Wahlprogramm verabschiedet werden. Der Parteitag findet in Chicago statt.
Vorwahlen und Nominierungsparteitag der Republikaner
Die Republikaner starteten ihre Vorwahlen Mitte Januar. Bis zum 4. Juni haben alle Staaten und Territorien abgestimmt. Kurz vor dem Parteitag fand ein Attentat auf Donald Trump statt, das der republikanische Präsidentschaftskandidat überlebte.
- 15. Januar 2024: Iowa – Sieger: Donald Trump
- 23. Januar 2024: New Hampshire – Sieger: Donald Trump
- 8. Februar 2024: Nevada, Amerikanische Jungferninseln – Sieger: Donald Trump
- 24. Februar 2024: South Carolina – Sieger: Donald Trump
- 27. Februar 2024: Michigan – Sieger: Donald Trump
- 2. März 2024: Missouri, Idaho – Sieger: Donald Trump
- 3. März 2024: District of Columbia – Siegerin: Nikki Haley
- 4. März 2024: North Dakota – Sieger: Donald Trump
- 5. März 2024 (Super Tuesday): Alabama, Alaska, Amerikanisch-Samoa, Arkansas, Colorado, Kalifornien, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Utah, Vermont (Siegerin: Nikki Haley), Virginia – Sieger: Donald Trump
- 12. März 2024: Georgia, Hawaii, Mississippi, Washington – Sieger: Donald Trump
- 15. März 2024: Nördliche Marianen – Sieger: Donald Trump
- 16. März 2024: Guam – Sieger: Donald Trump
- 19. März 2024: Arizona, Florida, Illinois, Kansas, Ohio – Sieger: Donald Trump
- 23. März 2024: Louisiana – Sieger: Donald Trump
- 2. April 2024: Connecticut, Delaware, New York, Rhode Island, Wisconsin – Sieger: Donald Trump
- 20. April 2024: Wyoming – Sieger: Donald Trump
- 21. April 2024: Puerto Rico – Sieger: Donald Trump
- 23. April 2024: Pennsylvania – Sieger: Donald Trump
- 7. Mai 2024: Indiana – Sieger: Donald Trump
- 14. Mai 2024: Maryland, Nebraska, West Virginia – Sieger: Donald Trump
- 21. Mai 2024: Kentucky, Oregon – Sieger: Donald Trump
- 4. Juni 2024: Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota – Sieger: Donald Trump
- 15. bis 18. Juli 2024: In Milwaukee fand der Parteitag statt. Auf der „Republican National Convention“ wurden der Präsidentschaftskandidat und Vizepräsidentschaftskandidat – 2024 heißt er J. D. Vance – bestimmt sowie das Wahlprogramm verabschiedet.
Offizielle Kandidaten zur US-Präsidentschaftswahl
Neben den beiden großen Parteien wählen auch kleinere ihre Spitzenkandidaten. Allerdings sind die Chancen der Libertären Partei und der Grünen sehr gering, am Wahlabend überhaupt ein paar Prozent zu bekommen. Ähnlich war es meist für unabhängige Kandidaten. Wir haben im Folgenden die relevantesten Kandidaten aufgelistet.
Demokraten
- Joe Biden (Delaware), derzeitiger US-Präsident
- Marianne Williamson (Kalifornien), Unternehmerin, Autorin (The Law of Divine) und Aktivistin – Kandidatur am 7. Februar 2024 ausgesetzt
- Dean Philipps (Minnesota), Politiker im Repräsentantenhaus – Kandidatur am 6. März 2024 ausgesetzt
Republikaner
- Donald Trump (Florida), ehemaliger US-Präsident und Immobilienmogul
- Ron DeSantis (Florida), Gouverneur von Florida – Kandidatur am 21. Januar 2024 ausgesetzt
- Nikki Haley (South Carolina), ehemalige Gouverneurin von South Carolina – Kandidatur am 6. März ausgesetzt
- Vivek Ramaswarmy (Ohio), Unternehmer und Politiker – Kandidatur am 15. Januar 2024 beendet
- Asa Hutchinson (Arkansas), ehemaliger Gouverneur von Arkansas – Kandidatur am 16. Januar 2024 ausgesetzt
- Chris Christie (New Jersey), ehemaliger Gouverneur von New Jersey – Kandidatur am 11. Januar 2024 zurückgezogen
- Doug Burgum (North Dakota), Gouverneur von North Dakota – Kandidatur am 4. Dezember 2023 gestoppt
Libertäre Partei
- Chase Russell Oliver (Georgia), Politiker und Aktivist
- Michael D. Rectenwald (New York), ehemaliger Professor und Autor (The Great Reset and the Struggle for Liberty)
Grüne Partei
- Jill Stein (Illinois), Ärztin und Politikerin
Unabhängige Kandidaten
- Afroman (eigentlich Joseph Foreman, Kalifornien), Musiker
- Robert Francis Kennedy jr. (Massachusetts), Rechtsanwalt und Autor – zurückgezogen und unterstützt nun Donald Trump
- Cornel West (Oklahoma), Philosoph und Aktivist
Was ist der Super Tuesday?
Am Super Tuesday, dem 5. März 2024, wurden in mehr als 15 Bundesstaaten und Territorien Vorwahlen abgehalten. In der Vergangenheit waren die Ergebnisse an diesem Dienstag oft eine Vorentscheidung im parteiinternen Wahlkampf, weil hier die meisten Delegiertenstimmen vergeben werden.
In diesem Jahr konnten sowohl Präsident Joe Biden als auch Donald Trump die Vorwahlen am Super Tuesday haushoch gewinnen. Bei den Demokraten gewann Biden in allen Staaten, lediglich im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa siegte der weitgehend unbekannte Herausforderer Jason Palmer. Trump triumphierte in allen Staaten bis auf Vermont, dort entschied Nikki Haley das Rennen knapp vor Trump für sich.
Nach dem Super Tuesday kündigte Nikki Haley an, sich aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zurückzuziehen.
US-Präsidentschaft:Langer Weg zum Showdown
Seit Januar laufen in den USA die Vorwahlen. Hier wird entschieden, wer sich im Herbst um das Amt des Präsidenten bewerben darf. Könnte Donald Trumps Kandidatur noch scheitern? Und wie sind die Aussichten, dass die Demokraten Joe Biden doch ersetzen? Ein Überblick.